Deutsch-Französisches Hochschulinstitut feiert 20jähriges Jubiläum
Das Deutsch-Französische Hochschulinstitut für Technik und
Wirtschaft (DFHI) / Institut supérieur franco-allemand de Techniques et
d´économie (ISFATES), eine Einrichtung der Universität Metz
und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW), feiert
sein 20jähriges Jubiläum. Zur Geburtstagsfeier am Freitag (18.
09.1998) hatten der Präsident der Universität Metz, Gérard
Nauroy, und der Rektor der HTW, Rudolf Warnking, auf den Campus der
Universität Metz Vertreter aus Hochschule, Politik und Wirtschaft
eingeladen, darunter der saarländische Wissenschaftsminister Henner
Wittling, Bernadette Malgorn, Präfektin für die Region Lothringen
sowie Albert Prevos, Abteilungsleiter des französischen
Erziehungsministeriums. Neben einem Rückblick auf 20 Jahre intensive
deutsch-französische Hochschulzusammenarbeit, gaben die Verantwortlichen
aus Politik und Hochschule auch die geplante Umstrukturierung des DFHI bekannt.
Die Änderungen, die auf einer Empfehlung der deutsch-französischen
Hochschulkommission beruhen, gelten dann ab dem Studienjahr 1999/2000. Die
Reform bedarf aber noch der endgültigen Zustimmung der
zuständigenStellen in Bonn und Paris.
Wissenschaftsminister Wittling würdigte das Deutsch-Französische
Hochschulinstitut als ein Vorbild grenzüberschreitender
Hochschulausbildung. "Das Institut mit seiner binationalen Orientierung
ist ein Erfolgsrezept für hochqualifizierte Ausbildung mit besten
Berufschancen für Absolventen auf dem europäischen Arbeitsmarkt.
Unser gemeinsames Ziel ist es, das Institut als einen wichtigen Baustein einer
gemeinsamen Hochschule weiterzuentwickeln", so der Minister.
DAS DFHI/ISFATES wurde 1978 durch einen Staatsvertrag zwischen der
französischen und der deutschen Regierung gegründet. Aufgrund seiner
innovativen Konzeption gilt es seitdem als eine Pionierleistung der
grenzüberschreitenden deutsch-französischen Zusammenarbeit im
Hochschulbereich. Die bisher zweijährige binationale Ausbildung an der
Hochschule für Technik und Wirtschaft und der Universität Metz
schließt mit der "Maîtrise der Universität Metz sowie dem
Diplom (FH) der HTW ab. Zusätzlich zu den beiden nationalen
Abschlüssen wird das Deutsch-Französische Diplom des DFHI/ISFATES
vergeben, das die fremdsprachliche und interkulturelle Qualifikation ausweist.
Mit seiner binationalen Orientierung war das DFHI Modell für
länderübergreifen de Zusammenarbeit auch in anderen europäischen
Ländern, u.a. war es Vorb ild bei der Strukturentwicklung des
Deutsch-Französischen Hochschulkollegs.
Wesentliche Ziele der künftigen Entwicklung des Deutsch-Französischen
Hochschulinstituts sind eine verstärkte Integration des Studiums und
Ausbau der Studieninhalte, die Vergabe eines gemeinsamen
deutsch-französischen Hochschuldiploms, die Entwicklung neuer
Studienangebote sowie eine Reform der Organisationsstruktur.
Dies bedeutet im Einzelnen: Die Studiendauer soll auf vier Jahre ausgedehnt werden.
Es sollen voll integrierte Studienangebote unter der gemeinsamen Verantwortung
der beiden beteiligten Hochschulen mit einer einheitlichen Studien- und
Prüfungsordnung entstehen. Dabei ist ein ständiger Wechsel zwischen
den Studienorten Metz und Saarbrücken geplant. Ziel dieser Maßnahme
ist es, eine Verbesserung der fremdsprachlichen und interkulturellen Kompetenz
zu erreichen.
Darüber hinaus soll generell auch eine Sprachausbildung in Englisch
erfolgen. Dies geht einher mit einer Reform der fachspezifischen Inhalte.
Vorrangig ist dabei an ein für alle Studienrichtungen gemeinsames
Grundstudium gedacht, insbesondere hinsichtlich der mathematischen,
informationstechnischen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen.
V.i.S.d.P. U. Reimann