Mit Mathe kann man was erleben!

 

Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit haben unter der Leitung von Prof. Dr. Charis Förster im Rahmen des Seminars „Handlungs- und Arbeitsfelder der Pädagogik der Kindheit“ vom BMBF prämierte Erlebniswelten für Kindergarten- und Grundschulkinder entworfen, die mathematische Grundkompetenzen spielerisch erlebbar machen. In der Thomas Morus KiTa in Saarbrücken und der freiwilligen Ganztagsschule Römerberg Saarlouis können die Kinder am 11. Juni 2008 um 15:00 Uhr Mathe erleben!


„Mathe erleben!“ nennt sich ein Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Wissenschaftsjahr Mathematik 2008. Zwei von Prof. Dr. Charis Förster eingereichte Wettbewerbsbeiträge wurden kürzlich prämiert und finden im Saarland Anwendung: das Projekt „Achtung 8!“ und „Zahlenmuster“ (weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie im Bereich Hintergrund).


Mathematische Kompetenzen sind heute die Grundvoraussetzung für jedes Studium und jede Ausbildung oder Lehre. Mit Mathematik stehen allerdings die meisten Schülerinnen und Schüler auf Kriegsfuß. Dabei macht Mathematik Spaß – wenn sie richtig vermittelt wird. Prof. Förster möchte mit dem Projekt „Mathe erleben“ Kindergarten- und Grundschulkinder für Mathematik begeistern. Die kindgerechte Vermittlung mathematischer Grundkompetenzen wie zum Beispiel sortieren, messen, vergleichen, zählen und das Verständnis für Mengen geht nur auf spielerischem Weg.


Studierende der Vertiefungsrichtung Pädagogik der Kindheit des Studiengangs Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit haben im Rahmen des Seminars „Handlungs- und Arbeitsfelder der Pädagogik der Kindheit“ genau diese Erlebniswelten für Kindergarten- und Grundschulkinder entworfen. Zunächst werden von den Kindern mit Unterstützung der Studierenden Materialien angefertigt, die im Anschluss zur Förderung mathematischer Fähigkeiten genutzt werden können. Diese Materialien sollen kontinuierlich in Projekte mit den Kindern weiterentwickelt und gestaltet werden. Ziel ist es, Kindergruppen diese Erlebniswelt mit Unterstützung der Studierenden zur Verfügung zu stellen.


Beispielsweite werden verschiedene Gegenstände gebaut, die sich in Farbe, Form, Gewicht, Material, Größe, etc. unterscheiden. Verschiedenfarbige Luftballons werden mit Sand gefüllt. Damit das Basteln der Gegenstände auch mit mathematischen Aktivitäten verbunden ist, erhalten die Sandsäckchen je nach Farbe unterschiedliche Mengen an Sand, eine Farbe hat unabhängig vom Material immer dasselbe Gewicht (bspw. gibt es Holzklötzchen, etc.).


Förster sieht noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten: so könnte ehrenamtliches Engagement eingebunden werden. „Zur Erstellung der unterschiedlichen Materialien ist das Projekt auf die Unterstützung anderer Personen angewiesen, die kindgerechte und gesundheitlich unbedenkliche Gegenstände erstellen. Eine Möglichkeit wäre, mit Großeltern und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammenzuarbeiten. Zudem könnten Kleinbetriebe ihre Materialreste zum Herstellen der Gegenstände zur Verfügung stellen,“ so Förster zu der weiteren Entwicklungsmöglichkeiten von Mathe erleben.

 

Hintergrund: Vom BMBF prämierte Projekte


Achtung 8!
Die Kinder durchlaufen einen Parcours aus acht Stationen. Dazu erhalten sie zu Beginn einen Laufzettel, in dem die verschiedenen Stationen angegeben sind und abgestempelt werden.
Station 1
Zu Beginn messen und wiegen sich die Kinder. Die Angaben werden von den Kindern selbst in ihren Laufzettel eingetragen. Es wird ein Hüpfteppich mit verschiedenen Ziffernkombinationen angefertigt, in dem die Kinder die Ziffern von 1 bis 6 „erspringen“ können.
Station 2
In einer weiteren Station wird ein Drehscheibenspiel angeboten. Auf der Drehscheibe sind geometrische Figuren befestigt, die sich in Form, Farbe und Material unterscheiden. Nachdem die Kinder diese Scheibe betätigt haben, suchen sie die entsprechende Figur aus der Gesamtauswahl der Figuren heraus.
Station 3
Die Kinder wiegen mithilfe vertrauter „Gewichte“ (Murmeln) verschiedene Alltagsgegenstände ab und bringen diese in eine Reihenfolge.
Station 4
Geometrische Figuren sollen in einem Tastkasten ertastet werden sollen. Es wird sowohl mit zwei- als auch mit dreidimensionalen Figuren gearbeitet.
Station 5
Eine Sportübung wird mit Mathematik kombiniert. Die Kinder können mit einer Drehscheibe die Sportart wählen (Seilspringen, Hüpfen, Laufen) und mit einem Würfel die Anzahl der Versuche.
Station 6
Hier werden die Kinder zu einer Übertragung geometrischer zweidimensionaler Figuren motiviert – sie sollen mit ihren Körpern diese Figuren legen. Die Übung regt insbesondere die Vorstellungskraft an.
Station 7
Zuordnen von Zahlen und Mengen. Dazu stehen verschiedene Alltags- und Spielgegenstände und Zahlenkarten zur Verfügung. Die Kinder ordnen jeder Zahlenkarte eine Menge zu. In einer weiteren Aufgabe wird ein Verständnis von geraden und ungeraden Zahlen vermittelt. Die Kinder Würfeln und hüpfen bei geraden Zahlen die entsprechende Anzahl vorwärts, bei ungeraden Zahlen die Anzahl rückwärts.
Gewonnen hat das Kind (oder die Gruppe), die zuerst den Zielstreifen erreicht hat (Station 8).

Zahlenmuster
Ziel des Projektes ist es, die Zahlenreihen von 0 bis 9 mit Unterstützung feinmotorischer und ästhetischer Kompetenzen zu unterstützen. Die Kinder fertigen dazu mit Unterstützung der Studierenden einen eigenen Zahlenkreis aus Holz an. Dieser Zahlenkreis enthält die Ziffern 0 bis 9, die symmetrisch im Kreisumfang angeordnet sind. Jede Zahl wird durch einen Holzstift zusätzlich gekennzeichnet. Zur Unterstützung der Anfertigung dieser „Rechentafeln“ werden Schablonen zur Verfügung gestellt. Die 0 befindet sich auf der Position 12 Uhr und wird mit 9 verschiedenfarbigen Fäden ausgestattet. Eine Zahlenreihe kann mit einem Faden verbunden werden, indem die letzte Ziffer des jeweiligen Ergebnisses vom Faden eingeschlossen wird. Auf diese Weise entstehen verschiedene und gleiche Muster für die Zahlenreihen von 1 bis 9 (10). Ein Fehler innerhalb der Zahlenreihe kann ästhetisch und sinnlich wahrgenommen werden. Erwartet wird außerdem, dass die Ähnlichkeit verschiedener Zahlenreihen „gesehen“ werden, z.B. die Zahlenreihen 4 und 8. Eine Verschiebung der geometrischen Figur entsteht durch die komplimentäre Zahlenreihe (2 und 8; 4 und 6).

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