Kick-off zu grenzüberschreitender automatisierter Mobilität – die Großregion in Bewegung

Sicher, umweltbewusst und flexibel – so lauten zentrale Forderungen an die Mobilität der Zukunft. In der Grenzregion zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg ist Mobilität in der Arbeitswelt ein wichtiger Faktor. Sie muss einfach, günstig und für alle verfügbar sein. Die Automatisierung und intelligente Vernetzung des Straßenverkehrs spielt dabei eine zentrale Rolle. Im Projekt TERMINAL arbeiten und forschen 15 Partner aus Wissenschaft, Mobilitätsanbietern und öffentlicher Verwaltung an der Etablierung von automatisierten, elektrischen Bussen im grenzüberschreitenden Pendlerverkehr. Das Projekt startete im Januar 2019 und wird bis Dezember 2021 laufen. Es hat ein Volumen von rund 3 Millionen Euro und wird mit ca. 1,8 Millionen Euro durch das Programm „Interreg VA Großregion“ aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Federführender Partner des Projektes ist die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar).

Nach dem offiziellen Startschuss des Projektes Anfang des Jahres fand am 15. Februar 2019 das erste persönliche Treffen aller Beteiligten statt. Das Kick-Off Meeting am InnovationsCampus in Saarbrücken, zu dem alle Vertreter der operativen und assoziierten Partner eingeladen wurden, hat die Weichen für eine erfolgreiche Durchführung der einzelnen Projektaktionen gestellt. In einem ersten Schritt gilt es in den kommenden Monaten die Rahmenbedingungen - sowohl rechtlich als auch technisch – sowie die Nutzeranforderungen und -Erwartungen an das automatisierte Fahren in der Grenzregion zu sondieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden die Grundlage des Lastenhefts für die Ausschreibung und Anschaffung eines entsprechenden Shuttle-Busses im Jahr 2020 sein.

Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten und leben an unterschiedlichen Orten. Insbesondere in der Großregion ist es nicht ungewöhnlich, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Auszubildende und Studierende auf dem Weg zu ihren Arbeits- und Ausbildungsstätten im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen überqueren. Um bei dieser Mobilität nicht auf das eigene Fahrzeug angewiesen zu sein, untersucht TERMINAL die Rahmenbedingungen für einen automatisierten Verkehr in der Grenzregion und wird einen Feldversuch über mehrere Monate mit einem automatisierten elektrischen Shuttle im Realverkehr durchführen. Als Strecke für den Feldversuch wurden ein Abschnitt zwischen der Gemeinde Creutzwald (Département Moselle) und dem Industriegebiet der Gemeinde Überherrn (Saarland) ausgesucht.

Gleichzeitig werden auf einer Strecke zwischen Luxemburg und Thionville (Département Moselle) von nicht automatisierten Bussen Daten gesammelt, die zur Weiterentwicklung der Technologie des automatisierten Fahrens eingesetzt werden. Darüber hinaus dient diese Strecke zur Erprobung von Mobility-on-Demand (MoD)-Diensten. Neben den technischen Aspekten soll aber auch untersucht werden, wie sich die Technologie auf die Menschen auswirkt und wie sich automatisierte Fahrzeuge und MoD in einen attraktiven, grenzüberschreitenden ÖPNV integrieren lassen. Der Mensch steht aus zwei Perspektiven im Fokus. Einerseits wird über Befragungen vor und nach dem Feldtest untersucht, welche Einstellung die Nutzer zum automatisierten Verkehr haben, andererseits werden auch Überlegungen zur Zukunft der Arbeitsplätze im ÖPNV eine Rolle spielen.

Prof. Dr. Thomas Bousonville, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker wissenschaftlich von Seiten der htw saar leitet, zeigt sich hocherfreut vom Start des Projektes: „Das Projekt wird unsere traditionell starke Zusammenarbeit mit den Partnern in Frankreich und Luxemburg weiter intensivieren und inhaltlich eine Vielzahl neuer Erkenntnisse für den zukünftigen Einsatz automatisierter Fahrzeuge im grenzüberschreitenden Verkehr bringen.“ Wieker ergänzt: „Neben den mobilitätsspezifischen Themen spielen insbesondere auch kommunikationstechnische und sicherheitstechnische Herausausforderungen eine wichtige Rolle im Projekt. Unterbrechungsfreie, grenzüberschreitende Kommunikation ist immer noch nicht selbstverständlich.“

Für die saarländische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Anke Rehlinger, ist TERMINAL ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Mobilität: „Mit ‚Terminal‘ bringen wir Bewegung in unser trinationales Testfeld und überqueren gleich in mehrfacher Hinsicht Grenzen, denn das Projekt ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung smarter Mobilitätskonzepte. Seien es attraktivere Bedingungen für Grenzpendler, eine verbesserte Organisation des ÖPNV oder der Beitrag zum Klimaschutz durch alternative Antriebe: ‚Terminal‘ ist ein Aushängeschild für die Mobilität der Zukunft in der Großregion.“

Das Projekt bette sich in die Aktivitäten des trinationalen digitalen Testfelds Deutschland-Frankreich-Luxemburg für das automatisierte und vernetzte Fahren ein. Terminal wird das erste Projekt in Europa sein, das sich mit einem grenzüberschreitenden regelmäßigen Verkehr von automatisierten elektrischen Minibussen auseinandersetzt und diese in einem Feldversuch erprobt.

Beteiligt sind im Projekt folgende Unternehmen bzw. Institutionen als operative Partner:  Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar), Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes (MWAEV), Technische Universität Kaiserslautern (TUK), Universität Lothringen, Universität Luxemburg – Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) und Utopian Future Technologies SA (Kussbus). Unterstützt werden sie dabei von folgenden assoziierten Partnern: Communauté de Communes Du Warndt, Département Moselle, Direction Régionale Environnement Aménagement Logement Grand-Est (DREAL), Eurodistrict Saar Moselle, Gemeinde Überherrn, Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique (INRIA), KVS GmbH, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (MWVLW) sowie der Région Grand Est.

Gefördert durch Interreg.

 

TERMINAL Kick-Off Meeting am HTZ der htw saar: Gute Laune bei den Vertretern der operativen Partner (htw saar, Technische Universität Kaiserslautern, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes, Université de Lorraine, Universität Luxemburg, Utopian Future Technologies SA), der strategischen Partner (KVS GmbH, DREAL Grand Est, Département Moselle) sowie der INTERREG Referentin nach der ersten Arbeitssitzung.

 

Kontakt

Hochschule für Technik und Wirtschaft
des Saarlandes
Goebenstraße 40
66117 Saarbrücken

Telefon: (0681) 58 67 - 0
Telefax: (0681) 58 67 - 122
E-Mail: info@htwsaar.de

Aufsichtsbehörde:
Ministerium der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes

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