50 Jahre Hochschulbibliothek? Ganz so einfach ist es nicht. „Verwalter reicht nicht aus: Studenten drängen auf Einstellung eines Bibliothekars“*. So titelte die Saarbrücker Zeitung in einem Artikel vom 9. Februar 1973. Zu dem Zeitpunkt gab es an der Fachhochschule des Saarlandes (FHdS) zwar eine Art „Bücherreservoir“ mit rund 10.000 Bänden, aber keine Fachkräfte, z. B. für die Beratung oder systematische Erwerbung von Büchern. Verschiedene Personen aus der Verwaltung (von der Telefonistin bis zur Sekretärin) hatten sich irgendwie um den Bestand zu kümmern. Dies änderte sich mit der Einstellung von Brigitte Sander-Bonnert, der ersten Bibliothekarin der FHdS, die noch im Jahr 1973 eingestellt wurde.

Mit der Übernahme der Gebäude der Pädagogischen Hochschule kam 1980 mit dem „Bereich Waldhausweg“ (heute Campus Rotenbühl) auch ein weiterer Bibliotheksstandort dazu. Für die damalige Zeit topp ausgestattet: mit Microfichelesegerät, großzügigen Arbeitsplätzen, frei zugänglichen Beständen und Blick auf den Prinzenweiher.

Deutschlandweite Studentenproteste Mitte der 80er Jahre bescherten der Bibliothek eine Million DM Sondermittel vom Bund. So dass zwar viele neue Bücher angeschafft, aber nicht so schnell für die Ausleihe bearbeitet werden konnten wie gewünscht. Überall in der Bibliothek stapelten sich die Neuerwerbungen und warteten auf weitere Bearbeitung. Ohne PC und Internet mussten die Katalogkarten noch mit der Schreibmaschine auf Matrize geschrieben, in die Druckerei der Universitätsbibliothek gebracht und wieder abgeholt werden. Das dauerte. Zwanzig Jahre später hatten dann diese Bücherberge dem alten Gebäude 5 am Campus Alt-Saarbrücken, in dem sich die Bibliothek befand, erheblich zugesetzt. Die Statik war zum großen Problem geworden. Damit nicht plötzlich der Boden nachgab und die Bücher eine Etage tiefer landeten, durfte jahrelang quasi nur nach Gewicht gekauft werden. Ein altes Buch raus – ein neues rein.

Ein Neubau sorgte im Sommer 2018 für Abhilfe. Die Bibliothek Campus Alt-Saarbrücken sowie die Bibliothek Campus Rastpfuhl zogen in ein gemeinsames, neues Gebäude: das Zentralgebäude (Gebäude 10) in der Goebenstraße. Seitdem befinden sich die Bestände der Ingenieurwissenschaften, des Bauingenieurwesens und der Sozialwissenschaften unter einem Dach.

Der Umzug der Architekten nach Göttelborn in 2016 betraf natürlich auch die Bibliothek. Bücher mussten am Rotenbühl und in Alt-Saarbrücken auseinandersortiert und viele neue angeschafft werden, damit auch der neue Campus eine eigene Bibliothek bekam. Sie ist zwar die kleinste der htw-Bibliotheken, hat aber mit der „Waschkaue“ auf dem ehemaligen Gelände der Grube Göttelborn den architektonisch spannendsten Standort.

Seit 1973 hat sich die Bibliothek kontinuierlich weiterentwickelt. In der Vorlesungszeit werden jede Woche fast 130 Stunden Öffnungszeit abgedeckt. Auch was die Bestände angeht, gab es einigen Zuwachs: die drei Bibliotheken der htw saar besitzen mehr als 110.000 Bücher, ca. 35.000 E-Books, ca. 20 Datenbanken und ca. 250 Zeitschriftenabonnements (in Print plus ca. 15.000 in digital).

Bibliothek sein heißt nicht nur Medien anbieten, Bibliotheken sind auch Orte der Begegnung, Lernorte. Um Studierende, Lehrende und Beschäftigte der htw saar bestmöglich zu unterstützen, werden Einführungen in die Bibliotheksnutzung, die Recherche oder die Literaturverwaltung angeboten. Endlich auch wieder „in echt“ vor Ort, aber auch online oder per Tutorial bequem von zu Hause aus.
 

Wer neugierig geworden ist, kann einfach mal vorbeischauen … gerne auch „nur“ zum Zeitunglesen und Erholen!



*Verwalter reicht nicht aus: Studenten drängen auf Einstellung eines Bibliothekars. In: Saarbrücker Zeitung, 9.2.1973

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