Ein Hochhaus inmitten eines verwunschenen Waldes, wo sich Hase und Igel gute Nacht sagen. Ein Schloss, das auf den ersten Blick nicht wie eines wirkt. Ein Garten der Begegnung, der zu neuem Leben erweckt wurde. Wer in diesem Jahr den Weihnachtsmarkt im Deutsch-Französischen Garten (DFG) besucht hat, dem sind sicher die beleuchteten Schaukästen der Architektur-Studierenden der htw saar aufgefallen. Die Dioramen, in diesem Jahr unter dem Motto „Zauberwelten – Der Weg von Saarbrücken nach Frankreich“, zeigten Bauten aus Saarbrücken und Lothringen. Dabei eröffneten sie dem Betrachter neue Perspektiven – wie Fenster, die den Blick in eine andere, fantastische Welt zulassen. 

     

„Mit dem Studierenden-Projekt auf dem Weihnachtsmarkt vermitteln wir auf eine andere Art als sonst üblich Architektur“, erklärt Prof. Eve Hartnack, die das studentische Projekt auf dem Weihnachtsmarkt initiiert hat. Im Rahmen ihres Kurses „Architektur-Kommunikation“ erarbeitet Prof. Hartnack seit 2014 gemeinsam mit Master-Studierenden innerhalb weniger Wochen einzigartige Modelle, Bilder und Projekte, die dann auf dem Weihnachtsmarkt am Schloss und 2021 erstmalig auf dem Weihnachtsmarkt im DFG, ausgestellt werden. Das Besondere daran ist, dass die Besucherinnen und Besucher immer in das Projekt einbezogen werden. Wer möchte, kann das Gespräch mit den Studierenden suchen und beim alljährlichen Quiz mitmachen. Zum Konzept des Projektes gehört auch, das alles zusammenpasst: Der Stand, die Plakate und die Beschreibungen. „Wir möchten ein ganzheitliches Bild vermitteln. Es geht darum, eine runde Idee zu konzipieren, wie Architektur vermitteln werden kann“, sagt Prof. Hartnack.

Plakate der vergangenen Jahre

Dabei steht das Projekt jedes Jahr unter einem anderen Motto und gestaltet werden auch nicht immer Schaukästen. „Im ersten Jahr 2014 haben wir Schokolade gegossen in Form der Ludwigskirche, des Schlosses und des Pingusson Gebäudes“, erinnert sich Prof. Hartnack. Gemeinsam mit der Fakultät für Sozialwissenschaften wurde der erste Glühweinstand betrieben. Im zweiten Jahr stand das Projekt unter dem Motto „Hochschule in der Stadt“ und die Studierenden haben Lebkuchenmänner und –frauen mit kleinen Botschaften gebacken. Neben den Dioramen gab es aber auch einmal Laternen und sogar Kostüme. Dabei haben sich Studierende als bekannte Bauwerke in Saarbrücken verkleidet.

 „Mittlerweile hat sich „Architektur-Kommunikation“ fast zu einem Kultfach entwickelt“, sagt Eve Hartnack. Oft gebe es mehr Interessierte für den Kurs als teilnehmen können. „Ich glaube, es ist auch deshalb ein besonderes Projekt, weil es eine Gemeinschaftsleistung ist“, sagt sie. So arbeite zwar jeder Student und jede Studentin am eigenen Modell, aber die Reihe muss gemeinsam produziert werden und ist aufeinander abgestimmt. „Außerdem helfen alle beim Aufbau, bei der Organisation, beim Quiz und Glühweinverkauf“, so die Professorin, die nur zu gut weiß, wie viel Arbeit mit dem Projekt verbunden ist. Dazu gehöre auch „ein Wochenende mit kalten Füßen“. Doch die Arbeit lohnt sich nicht nur, weil die Studierenden mit Begeisterung dabei sind, sondern auch, weil das Projekt viel Resonanz und Zuspruch aus den Reihen der Weihnachtsmarkt-Besucher erfährt. „Wir bekommen häufig Anfragen, ob einzelne Modelle zum Verkauf stünden“, sagt Prof. Hartnack. Aber alles bleibe im Besitz der htw saar. Vom Glühwein-Verkauf werden die Materialkosten gegenfinanziert. „Ich hoffe zudem immer, dass wir mit den Erlösen auch eine Exkursion mit den Studierenden unternehmen können“. So ist mit dem Kurs von 2021 eine Exkursion nach Metz angedacht.

„Das alljährliche Projekt auf dem Weihnachtsmarkt wäre ohne die vielen Helfer und Helferinnen und deren Engagement nicht denkbar“, ergänzt Eve Hartnack. Erstmalig in 2021 hat sich auch Prof. Matthias Michel an dem Kurs beteiligt, die Studierenden in die digitale Produktion eingeführt und sie befähigt, Schnittdateien für ihre eigenen Dioramen zu erstellen und diese zu lasern oder auf der Fräse schneiden. Carsten Feil als Lehrbeauftragter unterstützt bei der Gestaltung der Dioramen. Von Beginn an wird die Aktion von htw saar-Modellbauer Markus Towae Mit dem Auf- und Abbau der Aktionen und des Glühweinstandes unterstützt, dieses Jahr auch von Frank Paci. Die beiden haben schon Wochen vorher an den Stehlen für die Dioramen gearbeitet.

     

     

       

© htw saar und Tom Gundelwein

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