Es sind die Menschen, die eine Hochschule mit Leben füllen. Die Menschen, die hier studieren, lehren und arbeiten. Aber auch unsere Alumni sind ein wichtiger Bestandteil der Hochschulfamilie, können sie doch aus erster Hand berichten, was ihnen das Studium gebracht hat und welchen Karriereweg sie damit eingeschlagen haben.
Daher möchten wir im Rahmen unserer Jubiläumsreihe ‚50 Jahre – 50 Geschichten‘ auch unsere Alumni zu Wort kommen lassen. In dieser Woche stellen wir Steve Tchatat vor, Absolvent des Deutsch-Französischen Hochschulinstituts (DFHI) und Projektingenieur bei BST Railkonzept GmbH, einer Eisenbahnberatungsfirma, die u.a. auch die Deutsche Bahn zu ihren Kunden zählt.
Steve Tchatats Geschichte beginnt in Kamerun als er sein Abitur mit Auszeichnung bestanden hat. Von seinem Cousin, der bereits am DFHI studierte, hörte er von dem deutsch-französischen Hochschulinstitut, eine Hochschulkooperation zwischen der Université de Lorraine und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. „Ich habe diese Hochschule ausgewählt, weil ich dort die Möglichkeit hatte in zwei Ländern zu studieren und damit zwei europäische Kulturen kennenzulernen“, erklärt Tchatat seine Wahl.
Was ihn in seinem ersten Jahr besonders beeindruckt hatte, war diese Vielfalt der Kulturen, aber auch die unterschiedlichen Hintergründe der Lehrenden und Studierenden. Als besonders angenehm empfand Tchatat die kleinen Studierendengruppen, die auch ein besseres Kennenlernen ermöglicht hatten.
Für seine herausragende akademische Leistung als Jahrgangsbester in seinem Bachelor-Studiengang erhielt Steve Tchatat eine Auszeichnung der Hochschule. „Ich bin davon überzeugt, dass dieser Preis eine große Rolle bei meiner Einstellung als Assistent der Planungsingenieure der Deutschen Bahn gespielt hat“, so Tchatat.
Parallel zu seinem Masterstudium arbeitete der DFHI-Absolvent 20 Stunden in eben jenem Ingenieurbüro, das auch heute noch sein Arbeitgeber ist. „Ich muss zugeben, dass diese Zeit sehr anstrengend war, da der Stundenplan am DFHI sehr straff war, aber glücklicherweise waren meine Dozierenden an der Hochschule und mein Chef im Unternehmen sehr verständnisvoll“, erklärt er.
Während dieser Zeit wurde er auch von vier Ingenieurbüros für Eisenbahntechnik aus Berlin, Leipzig, Köln und Saarbrücken kontaktiert, die ihn für sich gewinnen wollten. „Das berufliche Projekt, das mir mein derzeitiger Arbeitgeber anbot, und die ausgehandelten Bedingungen waren für mich aber interessanter“, sagt Tchatat. Er erklärt weiter: „Dank dieser Berufserfahrung und meiner interkulturellen Managementfähigkeiten, die ich am DFHI erworben hatte, konnte ich mich schnell in der Arbeitswelt zurechtfinden und wurde sogar zum technischen Fachprojektleiter für sensible Projekte ernannt“.
Anderen Studierenden rät Tchatat, stets sein Bestes während des Studiums zu geben. Gute Noten seien sicherlich wichtig, aber auch Soft Skills und das Erlernen einer anderen Sprache können später von großer Bedeutung sein.
Bis heute hat das DFHI über 3000 Alumni mit internationalen Karrieren hervorgebracht. Heute werden zwölf deutsch-französische Studiengänge in den Studienbereichen Management und Ingenieurwesen & Informatik angeboten.
Wem ein bi-nationales Studium nicht genug ist, für den bietet das DFHI noch weitere Möglichkeiten. So können zweisprachige Studierende bspw. Studienphasen in einem dritten Land absolvieren oder einen sogenannten „Chinese Track“ mit einem Sprachangebot in Chinesisch und entsprechenden interkulturellen Inhalten belegen. Auch unterschiedliche interdisziplinäre Studienprojekte zu einer frühen Spezialisierung sind am DFHI wählbar.