Unter den forschungsstarken Fachhochschulen in Deutschland nimmt die htw saar eine Pionierrolle ein. Federführend für alle Fachhochschulen in Deutschland wurde an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) von Juli 1989 bis Juni 1992 ein Modellvorhaben zur Stimulierung der anwendungsbezogenen Forschung an Fachhochschulen (SAFF) durchgeführt. 

Initiiert wurde das Modellvorhaben vom damaligen Bundesminister für Bildung und Wissenstransfer und dem Minister für Wissenschaft und Kultur des Saarlandes. In Zentrum der Studie standen folgende Fragestellungen:

  1. In wie weit unterstützt ein zentraler Personal- und Sachmittelpool die Forschungs- und Entwicklungsarbeit an Fachhochschulen? Hilft dieser Pool bei der Selbstfinanzierung durch Drittmittel?
  2. Sind „Dreierprojekte“ in der Forschung (Hochschule, Unternehmen und Forschungsförderer) ein geeignetes Instrument, um den Forschungs- und Technologietransfer zu stärken?
  3. Wirkt sich die Beteiligung von Studierenden an Forschungsprojekten positiv auf die Qualifikation der Absolvierenden aus? Erhöht die Teilhabe die Arbeitsmarktchancen?

Um die Ergebnisse auf den Punkt zu bringen: Der Erfolg dieses Vorhabens wurde nicht nur zum Grundstein der heutigen Forschungsstärke der htw saar. Der Modellversuch bildete auch die Grundlage für die kontinuierliche Förderung der Hochschulforschung. Konkret wurden im Zeitraum von drei Jahren 28 Forschungsprojekte abgewickelt und die hochschuleigenen Haushaltsmittel in etwa verdreifacht. Es wurden vier Unternehmen gegründet, 14 Veröffentlichungen generiert, drei Patente erworben und über 100 Diplomarbeiten angefertigt. 

Der Wissenschaftliche Beirat hielt in seinem Abschlussbericht fest, dass eine wissenschaftliche Lehre ohne Forschung Gefahr laufe, an Aktualität zu verlieren. Damit die Lehre nicht gegenüber dem Stand von Wissenschaft und Praxis zurückfällt, sei forschendes Lehren unabdingbar. Ebenso bedeutsam sei auch die Erfahrung, dass Lernen durch Forschen möglich ist. Entsprechend empfahlen die Wissenschaftler, die Studierenden frühzeitig in Forschungs- und Entwicklungsprojekte einzubinden. 

In Punkto ‚Beitrag zum wirtschaftlichen Strukturwandel‘ zeigte SAFF, dass die Fachhochschulen über ein erhebliches Potenzial verfügen, um die Ertragskraft von klein- und mitteständischen Unternehmen zu steigern. Diese gelte es künftig zu mobilisieren. Darüber hinaus gehen Absolvierende mit Forschungserfahrung mit deutlich höheren Chancen auf den Arbeitsmarkt. Das bestätigten Rückmeldungen von Arbeitgebern: Neben hervorragenden Qualifikationen und der Praxiserfahrung befähige die Forschungserfahrung die Berufseinsteiger, ein Projekt in einem strukturierten Prozess zielorientiert zu bearbeiten.  

 

Autorin: Iris Krämer-Schmeer  

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