Auf einem säulenartigen Betonsockel blickt ein Mann mit wirren Haaren über den Campus Rotenbühl. Die meisten Studierenden der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften kennen wohl diesen Anblick, laufen sie doch Tag für Tag an der Skulptur „Die Quadratur des Kreises“ von Oswald Hiery auf dem Weg zur nächsten Vorlesung vorbei. Ein genauerer Blick lohnt sich nicht nur wegen der vielen Details, sondern auch aufgrund der besonderen Allegorie des Kunstwerks im Kontext der Hochschule. 

Im Jahr 2002 schuf der saarländische Bildhauer Oswald Hiery (1937–2016) die Skulptur „Die Quadratur des Kreises“, die auf die Möglichkeiten und Grenzen von Kunst und Wissenschaft aufmerksam machen soll. So ist die Quadratur des Kreises ein klassisches Problem der Geometrie. Die Aufgabe besteht darin, aus einem gegebenen Kreis in endlich vielen Schritten ein Quadrat mit dem gleichen Flächeninhalt zu konstruieren. In Hierys Argumentation soll die Skulptur dazu motivieren, die „Unmöglichkeit der Problemlösung zu akzeptieren, statt handlungsunfähig zu verharren“, und die Metapher der ‚Quadratur des Kreises‘ alltagstauglich, in „realistisch dreidimensionaler Ausführung und in personalisierter Form“ zu veranschaulichen.



Der damalige Rektor der htw saar, Professor Dr. Wolfgang Cornetz, sah in der Skulptur einen Ansporn, „auch die als unlösbar erscheinenden Probleme anzugehen“. In diesem Kontext kann man die Skulptur als Appell interpretieren, sich wissenschaftlichen Problemen zu stellen, auch wenn sie zunächst einmal unlösbar scheinen.

Oswald Hiery, 1937 in Ensdorf geboren, zählt zu den bekanntesten Künstlerpersönlichkeiten des Saarlandes. Ab 1960 war er als Bildhauer tätig. Er arbeitete mit verschiedenen Materialien wie Stein, Holz und Metallen und hat eine unverwechselbare künstlerische Handschrift entwickelt. Seine zahlreichen Kunstwerke im öffentlichen Raum regen zum kritischen Nachdenken an. Seine Arbeiten, z. B. an Schulen, Rathäusern und Kirchen, sind an vielen Orten des Saarlandes zu finden. Auch die Skulptur „Wagenlenker Automedon“ im Forum zwischen dem Institut für Neue Materialien und dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz an der Universität des Saarlandes stammt von Hiery.

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