DIGITAM bei TURN Conference 22

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Einleitung

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung und einer Arbeitswelt, die an Komplexität und Unsicherheiten gewinnt, wandelt sich auch die Hochschullehre.

Aber wie kann der Erwerb von Future Skills in innovativen digitalen Lehrformaten und dem Curriculum an der Hochschule gelingen?

Hauptteil

Ziel
Das Projekt „DIGITAM“ der htw saar hat das Ziel die Entwicklung der Kompetenzen zu fördern, die kennzeichnend für die digitale Welt von morgen sind.


Future Skills Modell htw saar

Zur Erreichung dieses Ziels wird das Future Skills Modell der htw saar entwickelt, das den Begriff Future Skills für die Hochschule definiert und die Future Skills der Studierenden der htw saar identifiziert (Siehe Poster, zentrales Zahnrad).

Der aktuelle Entwurf beschreibt Future Skills als „überfachliche Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Menschen befähigen, Herausforderungen in der aktuellen und künftigen (digitalen) Arbeitswelt und im Alltag zu begegnen. Sie werden im Zusammenspiel mit Motivation, Wissen, Werthaltungen und Volitionen in Handlungen sichtbar und können erworben und entwickelt werden. Der Erwerb kann dezentral, selbstgesteuert und kollaborativ erfolgen und geschieht in formellen und informellen Kontexten.“

Eine Umfrage der Stakeholder hat einen entscheidenden Beitrag zur Identifizierung der Future Skills geleistet (siehe Poster oben links). Das Modell umfasst derzeit 17 Future Skills inklusive deren Definitionen. Im weiteren Verlauf des Projekts werden beobachtbare Merkmale, die in Lehr-/Lernveranstaltungen gefördert werden können, herausgearbeitet.


Partizipation der Stakeholder

Die Entwicklung des Future Skills Modells sowie die Entwicklung und Erprobung von Lehr-, Lern- und Prüfungsformen sind iterative Prozesse, die durch die Partizipation von Studierenden und Lehrenden der htw saar und Vertreter/innen der Wirtschaft begleitet werden (Siehe Poster oben rechts).

Zu den Maßnahmen zur Förderung der Partizipation zählt der Aufbau einer interdisziplinären Expertengruppe, die sich aus den Stakeholdern zusammensetzt. In einer Auftaktveranstaltung gaben diese Personen ihre Zustimmung im engen Austausch mit den Projektmitarbeitern zu bleiben.

Ein weiteres Beispiel dafür, wie Stakeholder in das Projekt eingebunden werden können, bietet das Format des Hackathons. Dieser beschreibt hier ein eintägiges Event, an dem die Stakeholder in Arbeitsgruppen Lösungsvorschläge für Fragestellungen zu den Themen Förderung, Entwicklung und Implementierung von Future Skills entwickeln. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden in Pitches präsentiert, diskutiert und von den Teilnehmenden bewertet.


Beispiele von Maßnahmen zur Förderung & Implementierung von Future Skills

Modellfabrik (siehe Poster links) Es wird ein digitaler Zwilling der Modellfabrik sowie smarte Arbeitsplätze eingerichtet, die in Lehr-/Lern- und Prüfungsszenarien angewendet werden können.

Real- und Echtzeitdatenbank (siehe Poster rechts) Es wird eine Datenbank erstellt, die in Lehrveranstaltungen verwendet werden kann und die Daten aus Simulationsumgebungen, Fahrzeugen und der Modellfabrik aggregiert.

Moduldatenbank (siehe Poster unten) Die Moduldatenbank der htw saar wird erweitert, sodass Future Skills in den Curricula dokumentiert werden und ein Kompetenznachweis an Studierende vergeben werden kann.


Fazit/Schluss

Fördern und erweitern Sie die Future Skills Ihrer Studierenden, die für die digitale Welt von morgen benötigt werden!

Das Didaktik Team von DIGITAM wird im weiteren Verlauf des Projekts das Future Skills Modell der htw saar weiter ausarbeiten und insbesondere konkrete Fördermöglichkeiten von Future Skills in der Hochschullehre erproben und mit Ihnen teilen.

Hackathon Let´s Talk: Future Skills

Hackathon Let´s Talk: Future Skills – wie fördern wir gemeinsam Future Skills an der Hochschule?

Im Rahmen des Projekts „DIGITAM“ fand am 19.10.2022 der Hackathon „Let´s Talk Future Skills – Wie fördern wir gemeinsam Future Skills an der Hochschule“ in Saarbrücken auf dem Campus Rotenbühl der htw saar statt.
„Mit dem Hackathon „Let’s Talk: Future Skills“ haben wir einen Raum für Kreativität, Austausch auf Augenhöhe und Reflexion geschaffen.“  erklärt Dr. Cvetanka Walter, DIGITAM Projektmitarbeiterin und Hackathon Organisatorin ein Ziel der Veranstaltung.
Einen Tag lang haben sich Studierende, Lehrende und Unternehmensvertreter/innen ausgetauscht, um gemeinsam Vorschläge für die Gestaltung der Lehre an der Hochschule von morgen zu erarbeiten.

Graphic Recording der Challenges 
Graphic Recording der Vorträge


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Das Veranstaltungsformat

Mit der Umsetzung des Konzepts Hackathon im Kontext der Future Skills hat der Teilbereich Didaktik des Projekts DIGITAM erfolgreich ein innovatives Veranstaltungsformat erprobt mit dem Studierende, Lehrende und Hochschulexterne in die Entwicklung einer zukunftsorientierten Hochschule eingebunden werden können.

Das Format und der Name „Hackathon“ stammen ursprünglich aus dem IT-Bereich und beschreiben einen Zeitraum, in dem Kleingruppen in intensiven Arbeitsphasen Lösungsideen in Form von Programm-Codes „hacken“ und anschließend ihre Lösungsidee im Rahmen eines Wettstreits um die beste Idee präsentieren. Das innovative Konzept der Veranstaltung von DIGITAM liegt jedoch darin, dass das Rahmenkonzept des Hackathons auf das Thema Hochschullehre von morgen übertragen wurde.

Zu dem Konzept der Veranstaltung zählte der aktive Einsatz digitaler Tools, der es den Teilnehmenden ermöglichte sich vor dem Event auf einem Miro Board vorzustellen, während des Hackathons vor Ort ihre Arbeit festzuhalten und die Dokumentation für ihre Pitches (Kurzvorträge) vorzubereiten. Über Mentimeter gaben die Teilnehmenden ihr Feedback zu den vorgestellten Ideen und in Lime Survey evaluierten sie den Hackathon.

DIGITAM wurde für das innovative Veranstaltungskonzept des Hackathons von dem Hochschulforum Digitalisierung & der Fernuniversität Hagen ausgezeichnet, das im Rahmen des Train-the-Trainer-Programms Lernen in Netzwerken entstanden ist. An diesem Weiterbildungsprogramm hatten sich die Projektmitarbeiterin von DIGITAM Dr. Cvetanka Walter zusammen mit Sebastian Frei (MIND-Kompetenzzentrum) erfolgreich beworben und teilgenommen.

Die Impulsvorträge

Zur Einstimmung der Teilnehmenden in das Thema Future Skills haben Sabrina von Nessen und Prof. Dr. Tobias Seidl jeweils einen Impulsvortrag gehalten, bevor die Teilnehmenden in die Gruppenarbeit gestartet sind.



Hackathon_Graphic Recording Nessen.jpg Der Impulsvortrag von Sabrina von Nessen zum Thema „High Performance und Menschlichkeit im digitalen Zeitalter“ zeigte, dass der Mensch in einer zunehmend digitalisierten Welt nicht überflüssig wird, sich seine Rolle aber ändert.

In Ihrem Vortrag betonte Sie, dass der Mensch nicht vollständig durch die Maschine ersetzt werden kann, jedoch sowohl Mensch als auch Maschine ihre Stärken haben.

Diese Stärken zu identifizieren und zu fördern ist ein Ansatz, wie Menschlichkeit & High Performance im digitalen Zeitalter gelingen kann.








Prof. Dr. Tobias Seidl von der Hochschule der Medien Stuttgart betonte in seinem Impulsvortrag, dass es wichtig ist Schritte zu unternehmen Lehre und Lernen so zu organisieren, dass Future Skills an der Hochschule wirksam entwickelt werden können.

Im Impulsvortag wurde deutlich, dass sich die Hochschulen im Wandel befinden und sie vor neuen Herausforderungen stehen. Diese betreffen die Inhalte der Curricula, die Hochschule als Organisationsform, aber auch die Rolle der Lehrenden im Zusammenhang der Prüfungs- und Lehr-, Lernformate.

Future Skills können als Kernkompetenz verstanden jedoch gilt es entsprechende Räume und Gelegenheiten zu schaffen diese in und außerhalb der Hochschule erwerben und fördern zu können.

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Gruppenarbeitsphase & erste Ergebnisse

Nach den Vorträgen haben sich die Teilnehmenden in insgesamt fünf heterogene Kleingruppen aufgeteilt in denen sie bis zum frühen Nachmittag intensiv an Ideen und Lösungsvorschlägen zu den gestellten Challenges gearbeitet haben. Das Projektteam von DIGITAM stellte hierfür vier Challenges vor, aus denen die Teilnehmenden frei wählen konnten:

  1. Future Skills Nachweis: Wie kann man den Erwerb von Future Skills sichtbar machen?
  2. Implementierung von Future Skills in die Lehre: Wie kann der Erwerb von Future Skills in die Lehre der htw saar implementiert werden?
  3. Future Skills Modell an der htw saar: Wie könnte das Future Skills Modell der htw saar visuell dargestellt werden?
  4. Rollen der Lehrenden bei der Implementierung von Future Skills an der Hochschule: Welche Rollen können Lehrende bei der Vermittlung von Future Skills an der htw saar einnehmen?




Challenge 1
Ausgehend von der Frage, wie die erworbenen Future Skills sichtbar gemacht werden können, stellte sich der Arbeitsgruppe aus den Teilnehmenden die Frage: Welche Inhalte sind für die Personen wichtig, die mit dem Future Skills Nachweis in Kontakt kommen? Studierende möchten mit dem Future Skills Nachweis z.B. ihre/seine Stärken in überfachlichen Kompetenzen sichtbar machen. Eine Lehrperson hingegen möchte über den Nachweis vielleicht den Lernfortschritt dokumentieren und bewerten.

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Die Gruppe erarbeitete, dass der Future Skills Nachweis tendenziell keine Noten beinhalten sollte, sondern sich vermehrt auf formatives Feedback beziehen müsse.

Zur Darstellung und Umsetzung des Nachweises legte die Gruppe gleich zwei Vorschläge vor, die möglicherweise miteinander kombiniert werden könnten. Zum einen konnte sich die Gruppe vorstellen, dass die erworbenen Future Skills in Form eines Spinnennetzdiagramms dargestellt werden könnten dessen Werte sich z.B. aus erfolgreich absolvierten Lernangeboten zusammensetzen in denen ein oder mehrere Future Skills erworben und angewendet werden konnten. Die zweite Darstellungsvariante stellt ein Wurzeldiagramm dar, wobei an der Spitze der jeweilige Future Skill abgetragen wird und in den sich darunter abzweigenden Wurzeln der Kontext in dem der Skill erworben bzw. angewendet wurde, z.B. in Form eines bestimmten Projekts, einer Veranstaltung oder einer Tätigkeit.




Challenge 2
In Challenge zwei haben die Arbeitsgruppen Ideen gesammelt, wie der Erwerb und die Förderung von Future Skills an der Hochschule gelingen kann und welche Veränderungen hierfür eventuell nötig werden. Die Gruppen haben hierzu Überlegungen zur Gestaltung von Lehr-, Lernformaten, von Bewertungsformaten, von Lernräumen und Überlegungen zur Rollenbeschreibung der beteiligten Personen gesammelt.

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Die Gruppe machte deutlich, dass Veranstaltungsformate zur Förderung von Future Skills Diskussion ermöglichen müssen und die Lehrperson vermehrt als Coach und Diskussionspartner agieren sollte. Zugleich wird an die Studierenden die Anforderung gestellt sich um die persönliche Entwicklung im Sinne einer intrinsischen Motivation zu bemühen. An die Hochschule als Institution wird die Anforderung gestellt Gelegenheiten zum Erwerb von Future Skills zu schaffen, indem fächerübergreifend und in Zusammenarbeit mit Unternehmen praxisbezogenen Angebote geschaffen werden. Neben klassischen Bewertungsformaten wird formatives Feedback benötigt, um den individuellen Lernfortschritt zu ermöglichen und zu beobachten.




Challenge 3
Bei der Bearbeitung der Challenge drei sind die Teilnehmenden kreativ geworden und haben Ideen gesammelt und ausgearbeitet, wie die Future Skills der htw saar grafisch dargestellt werden könnten. Interessanter Weise hat sich die Gruppe, ähnlich wie bereits Gruppe 1 (siehe Challenge 1) für ein Spinnennetzdiagramm entschieden aus dem der Lernfortschritt einer Person bezüglich der verschiedenen Future Skills erkennbar werden. Die Gruppe unterteilte die insgesamt 17 Future Skills zudem in vier Kategorien ein. Ob die einzelnen Future Skills in diesem Sinne kategorisierbar sind, beziehungsweise wie die Skills miteinander vernetzt sind wurde im Anschluss des Kurvortrages im Plenum diskutiert und ist auch zum aktuellen Zeitpunkt noch ein offener Punkt.

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Challenge 4
Welche Rollen können oder müssen Lehrende annehmen, damit Future Skills an der Hochschule gefördert und implementiert werden können? Mit dieser Frage hat sich die Gruppe in Challenge vier beschäftigt.

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Mit einem Rollenverständnis gehen auch zugleich gewisse Erwartungshaltungen einher. Dies Erwartungen müssen Studierenden und Lehrenden gleichermaßen kommuniziert werden. Zur Förderung von Future Skills erarbeitete die Gruppe zum Beispiel, dass Lehrende und Studierende Offen für Neues sein müssen, bzw. diese Offenheit zunächst geschaffen werden muss.

Aus den Erwartungen lassen sich Aufgaben ableiten die zur Erreichung des Ziels erfüllt werden müssen. Die Lehrenden und das Hochschulsystem muss es den Studierenden ermöglichen ausreichend Raum und Zeit zu schaffen, damit sich Studierenden neben den Pflichtkursen der Persönlichkeitsentwicklung widmen können. Neben fachlichen Inhalten sollen auch Werte und Haltungen im Studium entwickelt und geprägt werden.

Damit diese Aufgaben und Erwartungen erfüllt werden können benötigen Lehrende Unterstützung von der Hochschule. Mögliche Unterstützungsformate können aus der Peergruppe, aus der Hochschuldidaktik, oder aus externen Quellen stammen. Auch die Anerkennung für innovative Lernformate und die Zeit und die Ressourcen Lehrveranstaltungen zu überarbeiten sind wichtige Punkte der Unterstützung.

Fazit & Ausblick

Die hauptverantwortlichen Organisatorinnen und Organisatoren des Hackathons sind mit dem Ablauf des Hackthons und der aktiven Teilnahme der Gäste begeistert und stolz auf die Auszeichnung des Hackathons für sein innovatives Konzept durch das Hochschulforum Digitalisierung und der Fernuniversität Hagen.

„Wir haben unglaublich tolle Ideen und Lösungsvorschläge zu den von uns gestellten Challenges gehört die wir nun in unser Projekt einfließen lassen möchten. Doch schon jetzt kann ich sagen, dass der Austausch mit den Studierenden, den Wirtschaftsvertreter/innen und den Mitarbeitenden der htw saar einen immensen Wert für meine Arbeit bei DIGITAM darstellt.“ (Gianluca Amico, Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei DIGITAM).

In den nächsten Wochen werden wir uns vertieft mit den Ergebnissen der Gruppenarbeitsphase auseinandersetzen die auf dem Miro Board des Hackathons gesammelt worden sind. Anschließend werden wir unsere Erfahrungen und Ideen mit den Vorschlägen und dem Input des Hackathons abgleichen.
Weitere Ergebnisse unserer Projektmaßnahmen werden wir zum gegebenen Zeitpunkt hier auf unserer Projektwebsite veröffentlichen.

Umfrageergebnisse


Was im Job zählt: Problemlösungskompetenz und Resilienz

Abstrakt
„Problemlösungskompetenz“, „Resilienz“ und „Teamfähigkeit“ wurden als die wichtigsten Kompetenzen der heutigen und zukünftigen Arbeitswelt eingeschätzt. Gleichzeitig wurde angegeben, dass „Lernkompetenz“, „Teamfähigkeit“ und „Kommunikationskompetenz“ die Kompetenzen sind, die aktuell am besten vorhanden sind. „Data Science und KI“, „Unternehmerisches und proaktives Denken“ und „Leadershipkompetenz“ hingegen wurden als am wenigsten vorhanden eingeschätzt.

Die Ergebnisse der im Zeitraum von April bis Mai durchgeführten Online Umfrage zu Future Skills zeigen, dass insbesondere Kompetenzen für den zwischenmenschlichen Umgang, die Zusammenarbeit und die persönliche Entwicklung im Kontext einer sich schnell verändernden und zunehmend digitalisierten Welt an Wichtigkeit gewinnen. Ein großer Teil der als besonders wichtig eingeschätzten Kompetenzen können nach Betrachtung des eingeschätzten Kompetenzstandes bereits in den aktuell geschaffenen Lernangeboten des Studiums erworben werden.

Ziel und Beschreibung der Umfrage
Zur Identifizierung der Future Skills der Studierenden hat die Arbeitsgruppe „Didaktik und Förderung von Future Skills“ des Projekts DIGITAM eine Online-Umfrage durchgeführt. In der Umfrage haben 100 Studierende, 41 Lehrende und 16 Unternehmensvertreter*innen 22 Kompetenzen und Fähigkeiten nach ihrer Wichtigkeit eingeschätzt. Hierfür wurden die Teilnehmenden der Studie je nach zugehöriger Personengruppe darum gebeten einzuschätzen, wie wichtig verschiedene Kompetenzen für das Unternehmen (Unternehmen), oder den angestrebten Beruf des Studierenden (Studierende), oder für die Studierenden der htw saar (Lehrende und Beschäftigte) sind. Die Antworten auf diese Frage werden als Wichtigkeit zusammengefasst. Zudem haben die jeweiligen Personengruppen eingeschätzt, wie gut Hochschulabsolventen im Job die genannten Kompetenzen beherrschen (Unternehmen), oder wie gut die Kompetenzen in der Lehre erworben werden können (Lehrende und Beschäftigte), oder wie gut die Kompetenzen während des Studiums erworben werden können (Studierende). Die Antworten auf diese Frage werden als Kompetenzstand zusammengefasst.


Erste Ergebnisse
Die hier präsentierten Ergebnisse stellen eine Zusammenfassung der Antworten aller Umfrageteilnehmenden als Mittelwerte dar (Abbildung 1). Die Kompetenzen sind hierbei in absteigender Wichtigkeit sortiert. Die blauen Balken geben die Wichtigkeit wieder, während der Kompetenzstand als orangener Balken dargestellt wird (Beispiel „Problemlösungskompetenz“ mit einer Wichtigkeit von 1,2 und einem Kompetenzstand von 2,5).

Die Wichtigkeit wurde über alle gelisteten Kompetenzen im Mittel als wichtig (M = 1,18) bis eher wichtig (M = 2,28) eingeschätzt. Als die drei wichtigsten Kompetenzen wurden „Problemlösungskompetenz“, „Resilienz“ und „Teamfähigkeit“ eingeschätzt. Als die drei am wenigsten wichtigen Kompetenzen wurden „Data Science & KI“, „Unternehmerisches und Proaktives Denken“ und „Selbstvermarktung und -präsentation“ eingeschätzt.

Der Kompetenzstand wurde über alle Kompetenzen zwischen gut (M = 1,97) und ausreichend (M = 3,64) eingeschätzt. Die drei Kompetenzen, die als am besten vorhanden eingeschätzt wurden, sind „Lernkompetenz“, „Teamfähigkeit“ und „Kommunikationskompetenz“. Die drei Kompetenzen, die als am wenigsten vorhanden eingeschätzt wurden sind „Data Science und KI“, „Unternehmerisches und proaktives Denken“ und „Leadershipkompetenz“.

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Abbildung 1. Einschätzung der Wichtigkeit und des Kompetenzstandes
Anmerkung: Wichtigkeit wurde auf einer Skala von (1 = „wichtig“ bis 4 = „unwichtig“) eingeschätzt, währenddessen der Kompetenzstand auf einer Skala von (1 = „sehr gut“ bis 6 = „ungenügend“). Eine direkte Vergleichbarkeit der Balkenlänge über die beiden Skalen hinweg ist daher nicht zulässig. Je kürzer die Balken desto höher die Wichtigkeit (Blau) bzw. die Kompetenz (Orange).
 
Insgesamt ist zu erkennen, dass viele der als am wichtigsten eingeschätzten Kompetenzen auch zugleich mit einem höheren Kompetenzstand bewertet wurden als Kompetenzen, deren Wichtigkeit als niedriger eingeschätzt wurde (siehe zum Beispiel „Teamfähigkeit“, „Kommunikationsfähigkeit“, „Lernkompetenz“ oder „Problemlösungskompetenz“). Hieraus lässt sich schließen, dass viele der als besonders wichtig eingeschätzten Kompetenzen auch bereits in Studium und Lehre erworben werden können. Allerdings zeigt das Beispiel der „Resilienz“, dass noch nicht allen Kompetenzen Beachtung entsprechend ihrer Wichtigkeit geschenkt wird. Obwohl „Resilienz“ als zweitwichtigste Kompetenz eingeschätzt wurde, so wurde der Kompetenzstand nur mit befriedigend (M = 3,1) bewertet.
Zu beobachten ist ebenfalls, dass die Kompetenzen der persönlichen Entwicklung (z.B. Resilienz, Lernkompetenz, Reflexionskompetenz, Empathie, Selbstwirksamkeit) vorwiegend im ersten bis zweiten Drittel zu finden sind und somit im Vergleich zu den anderen Kompetenzen einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Hieraus kann abgeleitet werden, dass der Mensch der zunehmend digitalisierten und sich schnell verändernden Welt bereit sein muss sich an neue Gegebenheiten anzupassen (Lernkompetenz), sich selbst und seinen Umgang mit seinen Mitmenschen zu reflektieren (Reflexionskompetenz, Empathie) und Stress und zunehmende Unsicherheiten auszuhalten und zu bewältigen (Resilienz).

Fazit
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass insbesondere Kompetenzen für den zwischenmenschlichen Umgang, die Zusammenarbeit und die persönliche Entwicklung im Kontext einer sich schnell verändernden und zunehmend digitalisierten Welt wichtig sind und immer wichtiger werden. Einige der besonders geforderten Kompetenzen (z. B. Lernkompetenz, Teamfähigkeit, Kommunikationskompetenz, Problemlösungskompetenz) können bereits im Studium an der htw saar erworben werden, für andere, ganz aktuell wichtig gewordene Kompetenzen (z.B. Resilienz), müssen passende Angebote geschaffen werden.

Ausblick
Als weitere Schritte wertet unser Team aktuell die Antworten der offenen Fragen aus und beschäftigt sich mit der Erstellung einer Liste an Future Skills, die sich aus dem Stand der Literatur und den Antworten dieser Umfrage bilden lässt. Detaillierte Ergebnisse der Umfrage folgen in Publikationen im Rahmen des Projekt DIGITAMs.


Bericht des DIGITAM-Teilbereichs Didaktik und Förderung von Future Skills
Dr. C. Walter, Dr. G. Amico & Prof. Dr. S. Pulham

Handreichung - Verankerung von Future Skills

Download der Handreichung hier!
Onepager FS Handreichung_12.01.24 (1).jpg

Kontakt

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Telefon: (0681) 58 67 - 0
Telefax: (0681) 58 67 - 122
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