Katja Dorst
"Ich möchte weiterhin soviel Freude an meinem Beruf haben, wie ich es derzeit habe."
Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren?
Ich habe zunächst für zwei Semester Physik studiert. Dieser Studiengang war mir jedoch zu theoretisch, weshalb ich mich danach für die Fahrzeugtechnik entschieden habe.
Welche praktischen Erfahrungen hatten Sie bereits vor oder während des Studiums gesammelt?
Ich habe zwei Praktika bei der Eberspächer GmbH und der Saarstahl AG absolviert. Zusätzlich habe ich nach meinem Praktikum auch bei der Saarstahl AG in den Semesterferien gearbeitet. Auch in der Schule habe ich zwei Mal am Girls‘Day teilgenommen. Einmal bei der Robert Bosch GmbH und einmal an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.
Durch welche Netzwerke oder Hochschulprogramme wurden Sie unterstützt?
Ich habe am Frauenmentoringprogramm der Bosch Engineering GmbH teilgenommen. Hier stand mir ein Mentor, ein Mitarbeiter der Firma, zur Seite, der mich bei meinen Entscheidungen zum Studium unterstützt hat und mir einen sehr guten Einblick in das Berufsleben eines Ingenieurs geben konnte.
Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?
Ich bin Applikationsingenieurin für radarbasierte Fahrerassistenzsysteme bei der Bosch Engineering GmbH in Abstatt. Wir entwickeln Assistenzsysteme für Fahrzeughersteller.
Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?
Ich fahre in meinem Arbeitsalltag sowohl sehr viel Auto, um die Systeme, die wir entwickeln zu testen, jedoch sitze ich auch etwa die gleiche Zeit am Schreibtisch und werte dort die Messungen aus, die ich eingefahren habe. Es handelt sich somit um eine Mischung zwischen praktischem Arbeiten in und am Fahrzeug als auch Schreibtischarbeit.
Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?
Man benötigt vor allem ein großes Interesse an Fahrzeugen und am Fahren selbst. Des Weiteren ist es sehr wichtig in meinem Beruf lösungsorientiert zu arbeiten. Sehr oft stehen wir vor Problemen, die schnell und effizient gelöst werden müssen. Außerdem benötigt man ein allgemeines mathematisches und physikalisches Verständnis.
Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?
Am meisten fasziniert mich die Kombination zwischen der Arbeit am Fahrzeug als auch am Schreibtisch, die sehr ausgeglichen ist.
Welche Erfahrung haben Sie bisher mit dem Arbeiten in einem MINT-Beruf gemacht?
In meinem Beruf gibt es keinerlei Probleme in der Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen. In unserer Firma wird sehr stark auf die Work-Life-Balance geachtet und wir können sehr flexibel arbeiten. Auch die Aufstiegschancen als Frau sind meiner Meinung nach genauso gut wie bei Männern. Es gibt bei uns keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Welchen Rat haben Sie für Schülerinnen im Hinblick auf ein MINT-Studium?
Ich würde eine Schülerin auf jeden Fall ermutigen ein MINT-Fach zu studieren. Sie sollte sich nicht von den eher durch Männer dominierten Fächern abschrecken lassen. Wir Frauen sind in diesen Fächern genauso gut, wenn wir uns erst einmal trauen.
Haben Sie in Ihrem Leben persönliche Herausforderungen zu meistern?
Ja, ich habe mir mein Studium vorwiegend selbst finanziert, indem ich während meiner gesamten Studienzeit in einem Nebenjob gearbeitet habe und in den Semesterferien teilweise sogar einen Voll- und einen Nebenjob gleichzeitig hatte. Dies hat es mir ermöglicht für meinen Wunschmasterstudiengang nach Kempten ins Allgäu zu ziehen.
In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…
Sport, Unternehmungen mit Freunden und Formel 1