„Wir sehen Orange“ – Stopp Gewalt gegen Frauen
Das Gleichstellungsbüro der htw saar unterstützt auch dieses Jahr die Kampagne von UN Women Deutschland mit dem Motto „Stopp Gewalt gegen Frauen“. Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte.
In diesem Zeitraum finden an der htw saar u.a. folgende Veranstaltungen statt:
25. November 2022 spezielle Mittags-Menüs in unserer Mensa in „Orange“
01. Dezember 2022, von 9 bis 12 Uhr (R 10.00.02 (CAS)) – Schulung Frauennotruf: Sexualisierte Gewalt – (K)ein Thema an der Hochschule? (Für Beschäftigte)
08. Dezember 2022, von 16 bis 19 Uhr (R 10.00.02 (CAS)) – Im Rahmen der Ringvorlesung „Auswirkungen von Gender und Diversity auf Studium und Beruf“, die Vorlesung „Grundlagen sexualisierte Gewalt“
Warum der 25. November? Dieser Tag bezieht sich auf die Ermordung der drei Schwestern Minerva, Patria und Maria Teresa Mirabal in der Dominikanischen Republik im Jahr 1960.
Hintergrund
Geschlechtsspezifische Gewalt fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Diese Gewalt ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.
Hier sehen Sie eine Übersicht zu partnerschaftlicher Gewalt im Jahr 2020. Weitere Informationen finden Sie auf dieser Seite. Die Zahlen von 2021 werden am 25.11.2022 vom BKA veröffentlicht. Diese werden wir dann schnellstmöglich hier zur Verfügung stellen.
Philine Rojczyk, UN Women Deutschland, zu den Folgen häuslicher Gewalt: "Gewalt durch einen aktuellen oder ehemaligen Intimpartner umfasst physische, sexuelle und psychische Gewalt und betrifft eine von drei Frauen im Verlauf ihres Lebens. Besonders häufig betroffen sind Frauen zwischen 18-24 Jahren. Die Folgen sind oftmals schwerwiegend und langwierig. Psychische Erkrankungen sind unter Frauen mit Gewalterfahrungen weit verbreitet und erhöhen zudem die Wahrscheinlichkeit für erneute Gewalt – ein Teufelskreis. Zudem erleiden viele Frauen vor allem durch Schläge gegen das Gesicht, den Kopf, oder den Nacken ein Schädel-Hirn-Trauma, was das Entstehen von psychischen Erkrankungen noch zusätzlich begünstigt. Auch im Gehirn lassen sich die Auswirkungen von physischer, sexueller und psychischer Gewalt erkennen: Erste Studien zeigen nachteilige Veränderungen in kognitiv-emotionalen Netzwerken und der Gehirnstruktur von Frauen, die Gewalt durch einen Intimpartner erfahren. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen verschiedene Psycho- und Pharmakotherapien, sowie soziale Interventionsprogramme. Oftmals finden Frauen aber nicht die Kraft, diese in Anspruch zu nehmen oder der Zugang zu Hilfe wird beispielsweise durch lange Wartezeiten für ambulante Psychotherapien erschwert. Dabei ist es extrem wichtig, so schnell wie möglich zu handeln, um eine Chronifizierung von Erkrankungen und eine erneute Viktimisierung zu verhindern."
Sehr zu empfehlen ist auch die Onlineausstellung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster “Stoppt Gewalt an Frauen”.
Im November 2022 wurden außerdem die Ergebnisse der UniSAFE-Umfrage - der größten Erhebung zu geschlechtsbezogener Gewalt in der Wissenschaft in Europa - veröffentlicht.
Das Forschungsprojekt UniSAFE erhebt Daten über geschlechtsbezogene Gewalt (GBV) in Hochschulen und Forschungseinrichtungen und schafft damit eine Wissensbasis für die Entwicklung effektiver Interventions- und Präventionsmaßnahmen an Wissenschaftseinrichtungen. Es soll zur Reduktion von geschlechtsbezogener Gewalt, einschließlich der sexuellen Belästigung, beitragen.
Hier erhalten Betroffene Hilfe
Handzeichen gegen häusliche Gewalt
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind Fälle häuslicher Gewalt rapide angestiegen. Die Canadian Women´s Foundation hat als Antwort darauf ein Handzeichen ins Leben gerufen, bei dem Frauen stumm um Hilfe bitten können. Partnerorganisationen auf der ganzen Welt helfen dabei diese Geste weltweit zu verbreiten.
„Signal for Help“ ist ein einfaches einhändiges Zeichen, das jemand bei einem Videoanruf verwenden kann. Es kann einer Person helfen, stillschweigend zu zeigen, dass Hilfe benötigt wird und möchte, dass sich jemand auf sichere Weise bei ihr meldet, dabei umschließen 4 Finger einer Hand den Daumen.