„Bauen im Bestand“

Seit mehreren Jahren wird es immer deutlicher, dass der Erhaltung bestehender Bauwerke viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, als dies bisher der Fall ist. Es geht dabei nicht nur um die Aspekte der Denkmalpflege, sondern in verstärktem Maße um eine ressourcenschonende Bausubstanzerhaltung sowie eine Sicherung der Infrastruktur in unserem Lande. Daraus erwachsen fast zwangsläufig neue Herausforderungen für die Bauwirtschaft sowie die Inhalte einer zukunftsorientiert ausgerichteten Ausbildung von Bauingenieuren und Bauingenieurinnen.

Vor diesem Hintergrund richtete der Verein der „Ehemaligen und Freunde des Fachbereichs Bauingenieurwesen“ am 07. Juni an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) seinen bislang dritten Themen-Tag zu aktuellen Inhalten des Bauwesens aus.

Zunächst stellte der Vorsitzende des Fachbereichs Bauingenieurwesen, Prof. Frank Baur, den Fachbereich in seiner derzeitigen Entwicklung vor. Er verwies auf die erfolgte Verstärkung managementorientierter Ausbildungsinhalte sowie die Erfolge im Bereich der Internationalisierung. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die neuen Kooperationen mit dem Institut supérieur de technologie in Luxemburg sowie der Universität Newcastle upon Tyne in England zu nennen.

Nach einer kurzen Einführung der Vereinsvorsitzenden Ulrike Sieren wurde anschließend das Thema „Bauen im Bestand“ von zwei ganz unterschiedlichen Blickrichtungen aus beleuchtet. Zunächst berichtete Professor Dr. Horst Altgeld vom Institut für Zukunftsenergiesysteme (IZES) an der HTW über die Energieeinsparverordnung, die seit Februar 2002 in Kraft ist. Er ging dabei insbesondere auf die Auswirkungen auf die Altbausanierung ein und verwies auf baulich konstruktive Anforderungen an die Gebäudehülle, die der Bauingenieur in Abhängigkeit der jeweils eingesetzten Anlagentechnik zur Wärmeversorgung sowie des genutzten Energieträgers zukünftig berücksichtigen muss.

Der zweite Referent, Prof. Dr. Steffens vom Institut für experimentelle Statik der Fachhochschule Bremen berichtete in anschaulicher Weise von einem neuen, innovativen Verfahren zur experimentellen Bestimmung von Tragfähigkeiten im Hochbau und im Brückenbau. Er zeigte an verschiedenen Beispielen mit jeweils unterschiedlichen Aufgabenstellungen (z.B. Nutzlasterhöhung, Denkmalpflege) wie sich mit Belastungsversuchen an vorhandenen Bauteilen und Bauwerken, ergänzend zu analytischen Verfahren bedeutende Erfolge bei der Substanzerhaltung und Ressourcenschonung erzielen lassen. Der Höhepunkt der bisherigen Entwicklung im Bereich der experimentellen Tragsicherheitsbewertung ist dabei sicherlich das BELFA–Belastungsfahrzeug, mit dem innerhalb von nur ein bis zwei Tagen Straßenbrücken von bis zu 18 Meter Spannweite bewertet werden können.

Die Veranstaltung schloss mit einer regen Diskussion über die Vortragsinhalte.

V.i.S.d.P. Katja Jung

Feedback: Pressestelle der HTW

Letzte Aktualisierung am 18. Februar 2005

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