Mobilfunk: Messkataster soll Versachlichung stärken

Gemeinsames Projekt von Ministerium für Wirtschaft und HTW

 

"Wir wollen das Thema Gesundheit und Mobilfunk versachlichen und bauen daher für das Saarland ein eigenes Messkataster auf. Dabei werden die Hochfrequenzfelder allgemein akzeptierter Sender wie Rundfunk und Fernsehen genauso gemessen wie der übliche Mobilfunk aber auch die Wirkung von Zukunftstechnologien wie UMTS" Das erklärte Staatssekretärin Daniela Schlegel-Friedrich zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Langguth, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) am Freitag (8.11.2002) bei der Präsentation des gemeinsamen Messprojektes. Die nächsten drei Jahre engagiert sich das Land dafür mit fast 600.000 Euro.

Das Land sei Vorreiter bei technischen Innovationen beispielsweise der UMTS-Technologie. "Die Attraktivität von Standorten wird in Zukunft noch stärker vom Vorhandensein einer leistungsfähigen Infrastruktur im Telekommunikationsbereich abhängen", sagte Schlegel-Friedrich: "Um dafür den Weg zu bereiten, nehmen wir Sorgen und Ängste aus der Bevölkerung ernst."

Nachvollziehbare, öffentliche Daten zur Stärke elektromagnetischer Felder und gesicherte Informationen zu biologischen Folgen stellen in Zukunft die Diskussion um die Verträglichkeit auf eine neue Sachgrundlage.

Für die Überwachung der Hochfrequenzfelder, so Prof. Langguth, wird am Labor zur Messung der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV-Labor) der HTW eine neutrale und unabhängige Stelle zum Monitoring der Feldbelastung der Umwelt aufgebaut. Sie berät Gemeinden und Betriebe und informiert die Öffentlichkeit zu Fragen des Mobilfunks. Ein Schwerpunkt dabei ist der bevorstehende Aufbau des UMTS-Netzes, für das im Saarland durch das erste bundesweite UMTS Test- und Demonstrationszentrum am DFKI die Weichen in die Zukunft bereits gestellt sind.

Zur Messung der Elektromagnetik von Sendern werden 15 mobile Messstationen eingerichtet. Weiter gehören zum Projekt Messkataster:

 - Die Entwicklung von neuartigen Messstationen und Messprogrammen für den stationären und mobilen Einsatz
 - Der Aufbau eines Messkatasters mit landesweit derzeit mehr als 120 Messpunkten, die ganztägig über mindestens einen Zeitraum von einem Monat und weitere 5 Messpunkte, die ganztägig über das ganze Jahr vermessen werden sollen.
 - Die Vermessung einzelner Messpunkte von aktuellem öffentlichen Interesse.
 - Informationsveranstaltungen für die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, öffentliche Vermessung von Basisstationen, Seminare für interessierte Laien, Fort- und Weiterbildung für Lehrer, Lehrmaterialien für den Unterricht an den Schulen, weitere F&E- Maßnahmen/Projekte
 - Messtechnische und sonstige beratende Begleitung der Kommunen und betroffenen Bürger beim Auf- und Ausbau von neuen bzw. alten Basisstationen

Die Messergebnisse sollen im Internet in Form eines Katasters "Elektromagnetische Verträglichkeit in der Umwelt" dargestellt und abrufbar sein. Geplant ist in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales und dem Ministerium für Umwelt eine Info-Hotline einzurichten, die Fragen der Bevölkerung zu Technik und Gesundheit beantwortet.

 

V.i.S.d.P. Katja Jung

Feedback: Pressestelle der HTW

Letzte Aktualisierung am 18. Februar 2005

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