Leonardo Power Quality Seminar"Zeitgemäße Stromversorgungsnetze in großen Gebäuden"
Am 3. April 2003 veranstaltet die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) zusammen mit dem Deutschen Kupferinstitut in den Gebäuden der HTW das Leonardo Power Quality Seminar "Zeitgemäße Stromversorgungsnetze in großen Gebäuden". Von 10:00 bis 16:00 Uhr haben die Teilnehmer Gelegenheit, sich in vier Fachvorträgen über die Problematiken der Netzqualitäten und deren Überwindung zu informieren. In seinem Vortrag "Neue Lasten in alten Netzen" geht Stefan Fassbinder (Deutsches Kupferinstitut) auf die veränderten Anforderung durch elektronische Geräte und Anlagen an vielfach noch unveränderten Niederspannungs-Verteilnetzen ein. Dr. Bodo Appek (Fluke Deutschland) schließt in seinem Vortrag "Folgerungen für die Messtechnik" und geht den Fragen nach, was gemessenen werden kann und muss. Dipl.-Ingenieurin Barbara Mühlhausen (MGE-USV Systeme) setzt sich in ihrem Vortrag "Aktive Filter" mit der Frage auseinander, was tun, wenn die Messung ein unadäquat belastetes Netz vorweist? Den aktiven Filtern folgen im Vortrag von Achim Tempelmeier (KBR GmbH) die passiven Filter. Wann reichen dieses, kostengünstigeren Filter aus? Was sind die Vorteile, Risiken des Einsatzes passiver Filter? Im Anschluss findet unter anderem eine Besichtigung der EMV-Installationszelle der HTW statt. Beendet wird die Veranstaltung mit einer Abschlussdiskussion, in der auch die geplanten Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen an der HTW von Prof. Dr. Wolfgang Langguth vorgestellt werden. Eingeladen sind alle Interessierten. Bitte melden Sie sich unter der Telefonnummer: (0681) 58 67 279 oder unter Telefax (0681) 58 67 302 zur Veranstaltung an. Es ist eine Teilnahmegebühr von 60 Euro zu entrichten. In der Teilnahmegebühr sind die Vortragsunterlagen und Pausenbewirtung eingeschlossen. Anmeldungen können bis zum Veranstaltungstag angenommen werden. Tagung: LPQI "Zeitgemäße Stromversorgungsnetze in großen Gebäuden" Datum: 3. April 2003 Zeit: 10:00 bis 16:00 Uhr Ort: Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Raum 8025 (Eingang Alvenslebenstraße)
Hintergrund: (Auszug aus dem Programm): Die unaufhaltsam voranschreitende technische Entwicklung geht einher mit einem zunehmenden Einsatz von elektrischen und elektronischen Geräten im beruflichen und privaten Alltag. In stark wachsendem Maße ändern die Verbraucher in den öffentlichen Stromnetzen ihre Eigenschaften hin zu nichtlinearen Lasten (elektronische Vorschaltgeräte, Schaltnetzteile, Frequenzumrichter etc.) mit der Konsequenz erheblicher Rückwirkungen auf das Netz selbst (Oberschwingungen, Flicker, Kurzzeitunterbrechungen etc.). Schätzungen zu Folge kosten Probleme mit der Netzqualität (Power Quality) die europäische Industrie jährlich 10 Milliarden Euro. Nach einer 2000 im Auftrag des ECI durchgeführten Studie werden 50% aller Gebäude in Deutschland von Datenverlust in der IT, Datenstau, Computer-Abstürzen und dergleichen heimgesucht. Schlimmstenfalls kann dies direkt zu Produktionsstillstand und Umsatzverlust führen. Nach und nach bekommen alle Unternehmen, die stark auf Datennetzwerke angewiesen sind, die Konsequenzen solcher Probleme zu spüren, wie etwa Banken, Verwaltung, Internet-Dienstanbieter, Callcenter und der gesamte elektronische Handel. Diese Probleme sind relativ neu. Analyse und Diagnose von Netzqualitätsproblemen und deren Lösungen sind erst seit Mitte der Neunziger Bestandteil der Ingenieur-Ausbildung. In der Meister- und Technikerausbildung findet diese Problematik erstmals Beachtung. In der beruflichen Erstausbildung in Industrie und Handwerk sucht man derzeit vergeblich solche Themen. Folglich steht nun eine Vielzahl von Elektro- Fachleuten in der Praxis, die hierfür nicht ausgebildet sind, jedoch in der alltäglichen Praxis ständig damit konfrontiert sind. Die europäischen Normen hinken dieser Entwicklung hinterher. Es gibt sehr wohl EMV-Normen, doch entweder sind sie in vielen Ländern nicht obligatorisch oder werden von EVU und Stromkunden jeweils unterschiedlich interpretiert. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. An diesem Punkt setzt die Leonardo Netzqualitäts-Initiative LPQI an. In einer Abschlussdiskussion mit den Referenten besteht für die Teilnehmer die Gelegenheit zu weiteren ausführlichen Fragen. Begleitend zur Veranstaltung werden praktische Messungen zur Netzqualität vorgestellt. V.i.S.d.P. Katja Jung |