Ökologisch und gleichzeitig preiswert bauen schließt sich nicht aus

Ideenwettbewerb der HTW zum Thema "Modulares Bauen auf dem Betzelhübel in Ottweiler"

 

Saarbrücken/Ottweiler. Dass ein unter ökologischen Gesichtspunkten errichtetes Haus durchaus preiswert sein kann, dies stellten jetzt sieben Diplomanden der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) eindrucksvoll unter Beweis. Sie widmeten ihre Diplomarbeiten einem Ideenwettbewerb zum Thema "Modulares Bauen auf dem Betzelhübel in Ottweiler". Ausgelobt wurde dieser Wettbewerb von der Wohnbebauung Betzelhübel GmbH, welche insgesamt 5.000 Euro Preisgeld zur Verfügung stellte, und dem Fachbereich Architektur der HTW. Als Schirmherr konnte Staatssekretär Rainer Grün vom Ministerium für Umwelt des Saarlandes gewonnen werden. Im Rahmen einer Abschlusspräsentation fand jetzt die Prämierung der Arbeiten im Foyer der HTW statt, nachdem das Projekt im Januar 2003 gestartet wurde und die Abgabe der Diplomarbeiten Ende Mai dieses Jahres erfolgt ist.

Als real vorhandenes Neubaugebiet bot sich das Areal des Betzelhübels in Ottweiler für den Ideenwettbewerb geradezu an. Die Geburtsstunde dieses neuen Ottweiler Wohngebiets in hervorragender Höhen- und Südhanglage schlug im November 1999. Damals erwarb die Stadt Ottweiler das ehemalige Bundeswehrgelände zurück. Um das Areal einer neuen Nutzung zuzuführen, fand die Stadt in der Sparkasse Neunkirchen sowie der OBG Projekt zuverlässige und kompetente Partner, welche die "Wohnbebauung Betzelhübel GmbH" als Erschließungsträger aus der Taufe hoben. Die beiden Gesellschafter der Wohnbebauung Betzelhübel GmbH teilen sich die Aufgaben wie folgt: Während die OBG Projekt in enger Abstimmung mit der Stadt Ottweiler für die Planung und die Projektsteuerung verantwortlich ist und alle notwendigen Erschließungsmaßnahmen durchführt, übernimmt die Sparkasse Neunkirchen durch ihr Immobilien-Center die Vermarktung und Finanzierung der Grundstücke sowie der Neubauvorhaben. Anlässlich des ersten Spatenstichs zur Erschließung des Geländes im September 2001 bezeichnete der saarländische Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi den Betzelhübel als "schönstes Neubaugebiet im Saarland".

Mittlerweile konnten im ersten Bauabschnitt, welcher rund 140 Bauplätze umfasst, bereits fast zwei Drittel der verfügbaren Grundstücke veräußert werden, berichtete Direktor Markus Groß von der Sparkasse Neunkirchen, der sich die Geschäftsführung der Wohnbebauung Betzelhübel GmbH mit dem Geschäftsführer der OBG-Gruppe, Jürgen Raber, teilt. Sieben Häuser sind bereits bewohnt, 40 Bauvorhaben im Gange. Das erfolgreiche "Modell Betzelhübel" im Rahmen einer Public Private Partnership habe bereits landesweit Vorbildcharakter erlangt, unterstrich Groß.

Zu diesem Vorbildcharakter und der hohen Qualität des Baugebietes zähle auch ein städtebauliches Gesamtkonzept sowie die Qualität der einzelnen Wohnhäuser, erläuterte Groß. Hierbei müssten gleichermaßen ökologische und ökonomische Anforderungen in Einklang gebracht werden. Vor diesem Hintergrund habe die Wohnbebauung Betzelhübel GmbH in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Architektur der HTW des Saarlandes im Januar dieses Jahres den Ideenwettbewerb unter dem Thema "Modulares Bauen auf dem Betzelhübel in Ottweiler" ausgelobt. Als Ziel des Ideenwettbewerbes wurde die Erarbeitung zukunftsweisender Beiträge zum energiesparenden, ökologischen und nachhaltigen Bauen vorgegeben. Als Baugebiet beziehungsweise "Planungsgegenstand" diente der sieben Hektar umfassende zweite Bauabschnitt im Wohngebiet Betzelhübel, dessen Erschließung für das Jahr 2005 ins Auge gefasst ist. Dabei galt es, an konkreten Beispielen aufzuzeigen, dass "preiswert bauen" keine Minderung der Qualität des Wohnens und der Gestaltung bedeutet.

Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Denn die von den Diplomanden entwickelten und auf modularer Bauweise basierenden Gebäudetypen vereinen preiswertes Bauen mit zahlreichen Möglichkeiten der individuellen Gestaltung des jeweiligen Hauses sowie einem zukunftsorientierten Energiekonzept. Bei allen erarbeiteten Vorschlägen zur Errichtung ökologisch sinnvoller Gebäude handelt es sich um so genannte "Passivhäuser", welche auf Grund innovativer Baustoffe und moderner Haustechnik mit Wärmepumpe, Regenwasser- oder Solarnutzung Energie und Ressourcen zu sparen in der Lage sind. Außerdem wurden alle Entwürfe im Sinne einer integrierten Planung mit Blick auf Städtebau, Landschaftsarchitektur, Gebäudeplanung und Energiekonzeption ganzheitlich entwickelt.

Als Berater standen den Diplomanden die Lehrbeauftragten Dipl.-Ingenieur Hanno Dutt (Landschaftsarchitektur) und Dipl.-Ingenieur Markus Funk (Energiekonzeption) zur Seite. Zusätzlich wurde zum Ende des vergangenen Jahres mit den Grundstückskäufern des ersten Bauabschnittes eine Bauherrenbefragung durchgeführt und ausgewertet. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der zur Zeit bevorzugten Haustypen, der Bauweise sowie der Haustechnik flossen mit in die Arbeiten ein. Dadurch konnte eine relativ realitätsnahe und auf die Wünsche heutiger "Häuslebauer" abgestimmte Gestaltung des Wohnraumes möglich gemacht werden.

Im Namen der Wohnbebauung Betzelhübel GmbH dankte Geschäftsführer Markus Groß allen am Projekt Beteiligten für ihr hohes Engagement im Rahmen des Ideenwettbewerbs. Alle abgegebenen Arbeiten bezeichnete Groß als "hochwertig". Worte des Dankes übermittelte Markus Groß im Namen der Wohnbebauung Betzelhübel GmbH ebenso an das saarländische Umweltministerium für eine "sehr konstruktive und effiziente Zusammenarbeit" im Zuge der Realisierung des Neubaugebietes Betzelhübel.

Professor Dr. Hans-Joachim Weber (Prorektor der HTW des Saarlandes) begrüßte die anwesenden Gäste, Professoren, Betreuer und Studierenden und stellte die kreativen Lösungen der Diplomanden in den Vordergrund. Den Modellen sähe man das Engagement bei der Erfüllung der Aufgabe deutlich an. Sie zeigten, dass die praxisorientierte Ausrichtung ein wichtiger und nicht wegzudenkender Teil der Ausbildung an der HTW sei.

Professor Heiko Lukas (Vorsitzender des Fachbereichs Architektur der HTW des Saarlandes) betonte, dass die Studierenden in ihren Arbeiten allesamt einen Realitätsbezug entwickelt haben. Die Modelle seien alle finanzierbar und stellten, durch die modulare Bauweise, ein wachsendes Haus dar, dass sich den wechselnden Lebensumständen der Bewohner anpassen könne. 

Der Schirmherr des Ideenwettbewerbes, Staatssekretär Rainer Grün, hob die ökologische Bauweise in den Mittelpunkt. Der sparsame Umgang mit Ressourcen werde in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Ökologisch und preiswert - diese konsequent eingehaltenen Prämissen haben ihn gerne die Schirmherrschaft übernehmen lasen. Kurz nach der Vorstellung der Wettbewerbsarbeiten beriet das Preisgericht über die Verteilung der Prämie.

Übrigens werden alle Wettbewerbsergebnisse von der Wohnbebauung Betzelhübel GmbH in einer Broschüre zusammen getragen und veröffentlicht. Die Arbeiten sind außerdem bis zum 16. Juli 2003 im Foyer des Fachbereichs Architektur der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Waldhausweg 14, 66123 Saarbrücken, ausgestellt.

 

Bild: Jürgen Becker

V.i.S.d.P. Katja Jung

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