Studiengang Erneuerbare Energien/Energiesystemtechnik neu an der HTW

 

Wir stehen morgens auf, schalten das Licht ein, bereiten Kaffee zu und greifen im Kühlschrank nach Butter und Marmelade. Das Radio berichtet uns von der Verkehrslage und macht Wettervorhersagen, so dass wir gut informiert mit dem Bus oder dem Auto ins Büro fahren. Dort geht der selbstverständliche Energieverbrauch ungebremst weiter: Telefon, PC, Fahrstühle, Produktionsstraßen, Fließbänder – überall wird Energie benötigt. In den wenigsten Fällen machen wir uns Gedanken, woher diese Energie kommt und wie die Energie in die Steckdose kommt. Das hat sich nach den tragischen Ereignissen in Japan schlagartig geändert. Energie, genauer die Energiegewinnung und Energieverteilung, ist für uns zum Top-Thema geworden.

Zum Wintersemester 2011/12 bietet die HTW einen neuen Studiengang an, der genau diese Thematik aufgreift. Der Bachelor-Studiengang Erneuerbare Energien/Energiesystemtechnik, schon seit 2009 in der Planung, passt 2011 auf schockierende Weise in die aktuelle Diskussion: Woher kann die Energie der Zukunft kommen und wie kommen wir dorthin?

Erneuerbare Energien stehen nicht erst seit Fukushima im Zentrum unserer Aufmerksamkeit – sie spielen schon länger eine Rolle und werden eine wachsende Bedeutung einnehmen. Dummerweise scheint die Sonne nachts nicht so häufig und der Wind bläst nicht gerade dann, wenn wir die Waschmaschine laufen lassen möchten – müssen wir in Zukunft unsere Aktivitäten nach dem Wetterbericht planen? Energiespeicher und optimierter Energieeinsatz sind Teile der Antwort, die Nutzung von „Energieabfällen“ wie der Abwärme ein weiterer. Wenn man sich näher mit der Materie beschäftigt, wird schnell klar, dass man Vorhandenes oft besser nutzen kann und Neues entwickeln muss. Hier brauchen wir Ingenieurinnen und Ingenieure, die diese Potentiale erkennen und die technischen Lösungen entwickeln, die uns morgen unser tägliches Leben ermöglichen.

Es sollen jedoch nicht nur Spezialisten für die Energiegewinnung durch erneuerbare Energien ausgebildet werden. Herkömmliche Energiesysteme müssen genauso geplant und betrieben und sinnvoll mit neuen Methoden kombiniert werden, soll ein nachhaltiges und generationengerechtes Energiesystem entwickelt werden. „Vom Kraftwerk bis an die Steckdose“ beschreibt Prof. Dr. Michael Igel die Lehrinhalte und gleichzeitig die späteren Einsatzgebiete der Absolventinnen und Absolventen. Der Studiengang hat den Anspruch, Ingenieure und Ingenieurinnen auszubilden, die sich nicht nur auf der „Stromseite“ auskennen, sondern auch in der Wärmetechnik zu Hause sind, so Prof. Dr. Horst Altgeld zur Besonderheit des Studiengangs. "Querverbund" nennen das die Fachleute. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, woraus Energie gewonnen werden kann (Biomasse, Sonne, Wind, Kohle etc.), also der prozesstechnische Aspekt, gepaart mit dem energieversorgungstechnischen Aspekt: Jetzt hab ich die Energie, wie kommt sie an den Verbraucher, wenn er sie braucht? Hier steht das Energieversorgungsnetz im Mittelpunkt, das die erneuerbaren Energien ja aufnehmen und zu uns Verbrauchern weiterleiten soll.

Großen Wert haben beide Professoren – hier stellvertretend genannt für alle an der Entwicklung des Studiengangs Beteiligten - auf eine fundierte „klassische“ Ingenieurausbildung gelegt. Woher soll man heute wissen, was Übermorgen die Lösung für die Energiefrage ist? Ein solides ingenieurwissenschaftliches Basiswissen, aus dem sich neues Wissen generieren lässt, ist das wichtigste Instrument, um für die Zukunftsfrage der Energieversorgung gerüstet und auf dem Arbeitsmarkt begehrt zu sein.

Der 7-semestrige Bachelor-Studiengang Erneuerbare Energien/Energiesystemtechnik startet zum Wintersemester 2011/12. Es stehen 40 Studienplätze zur Verfügung. Bewerbungen sind bis zum 15. Juli 2011 beim Studierendensekretariat der HTW möglich – ab Mai ist die Online-Bewerbung möglich.

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