"Erste Saarländische Erfindermesse"

100 Erstsemester ließen sich von Erfindungen höherer Semester inspirieren

Dem Saarland sagt man ja vieles nach – eines aber, auf das sich auch jeder Saarländer festlegen würde, ist: hauptsach' gudd gess. Definiert sich der Saarländer über diese Grundeinstellung zum Leben, dann fand am 27. Oktober 2007 die erste saarländische Erfindermesse statt, und das an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW). Von 8:30 Uhr an präsentierten Studierende der Studiengänge Biomedizinische Technik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen die Prototypen ihrer Erfindungen, die sie im Rahmen der Vorlesungen von Prof. Dr. Bernd Heidemann "Elemente technischer Produkte" und "Konstruktionstechnik" entwickelt hatten. Dabei hatten sie überhaupt keine Vorgabe, was für ein Produkt entstehen sollte und sie waren auch bauteiltechnisch ziemlich auf sich alleine gestellt, was in manchen Bereichen die Suche nach einem Sponsor nach sich gezogen hatte.

Aber an diesem Samstag war jeder konstruktionstechnische Frust (warum klappt das schon wieder nicht?) und jede bauteiltechnische Prüfung (aus was könnte man denn das fehlende Teil kostengünstig fertigen?) vergessen: stolze Erfinder präsentierten ihre Prototypen und bewiesen in umfangreichen und durchaus schmackhaften Funktionstests, dass es nicht nur Ausstellungsapparate waren. Diese Messe, ein Alptraum für jeden Diät-Freak, war ein Eldorado für hungrige Besucher: begrüßt wurde man mit einem Cocktail aus der automatischen Cocktailmix-Maschine. Die Currywurst-Brat- und -schneidmaschine servierte eine perfekte Currywurst – als Beilage konnte man runde Kroketten frisch aus der Freidora 850 wählen. Den Flur weiter entlang an der automatischen Reiher- und Marderschreck-Maschine konnte man seinen Durst mit dem automatischen Weinflaschenentkorker löschen – nicht mit der Maschine selber, aber mit dem Inhalt der entkorkten Flasche, versteht sich. Ein kleines Skatspielchen später, das unter eifriger Unterstützung der Kartenmisch- und -verteilmaschine zustande kam, zeigten die stolzen Erfinder, wie man alte, verrostete Motorad-Tanks entrosten und versiegeln kann. Satte Sounds kündigten das Projekte im nächsten Raum an: ein klangstarker Vollröhrenverstärker bewies die klangtechnische Überlegenheit der Röhre gegenüber dem Halbleiter. Im Ausstellungsraum selber konnte man mit gekühlten Waldmeister-, Orangen- oder Kirsch-Drinks einer Sodamaschine seinen Durst löschen, gewann mit einem detaillierten Modell Einblicke in das Walzwerk der Dillinger Hütte und konnte sich am Müslimix-Automaten ein Müsli zusammenstellen und Müsli essend das beeindruckend konstruierte Modell eines Fahrstuhls bestaunen.

Da Petrus offenbar auch die Messe besuchte, konnte man auch die Exponate sehen, die aufgrund ihrer Größe, aber wohl mehr aufgrund ihrer Motorisierung vor Gebäude 9 der HTW ausgestellt waren. Das fahrende Sofa, umbenannt in Offroad-Trike, war der fahrende Beweis dafür, dass Technik Spaß macht. Mit dem Formula Student Rennauto bewiesen die Studierenden der HTW, dass ihre Ideen durchaus konkurrenzfähig sind.

Alles in allem gewann man durch die Messe einen tiefen Einblick in die Kreativität der Studierenden. Sie hatten nach einigen Aussagen noch nie soviel Zeit in eine Vorlesung gesteckt wie in diese, aber sie hatten auch noch nie soviel gelernt. Die Motivation, die überall zu spüren war, die Begeisterung und der Stolz werden die Studierenden über die "harten Theoriefächer" bringen – haben sie ihren Traum, als Ingenieur tätig zu sein, schon ein wenig gelebt.

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