Abendvorlesung zu kindheitspädagogischen Diskursen am 17. Juli 2014

Im Rahmen der Abendvorlesungen zu kindheitspädagogischen Diskursen findet am 17. Juli 2014 ein Gastvortrag mit dem Titel "Sozialpädagogische Diskursbestimmungen: Kinder und Kindheit" statt.

 

Datum: 17. Juli 2014
Uhrzeit: 
18:00 bis 19:30 Uhr
Ort:
htw saar, Campus Rastpfuhl, Aula

Referentin: Prof. Dr. Rita Braches-Chyrek, Lehrstuhl für Sozialpädagogik, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

 

Abstract

Die Aufmerksamkeit für Kinder und ein Bewusstsein von Kindheit scheint in sozialpädagogischen Praxen selbstverständlich und in zweifacher Hinsicht unhintergehbar; zum einen wird ein enger Zusammenhang in sozialpädagogischen Institutionen mit Praktiken der Erziehung und Bildung konstatiert (in der Schule, in der Familie oder Frühpädagogik); zum anderen wird in den sozialpädagogischen Feldern von einem professionellen Bewusstsein von Kindheit als überhistorisches und zugleich geschichtlich variierendes Phänomen ausgegangen. Letzteres führt dazu, dass nicht analysiert wird, wie Kindheit in sozialpädagogischen Institutionen hergestellt wird und welche formative Qualität Kindheit in diesen hat. Wenn von Kindheit in sozialpädagogisch codierten Settings gesprochen wird, muss danach gefragt werden, welche unterschiedlichen Realitäten in den Blick genommen werden und in welcher Weise diese mit einer emphatisch geladenen Vorstellung von Kindheit verknüpft sind. Andererseits ist aber danach zu fragen, ob der konstatierte Zusammenhang zwischen Kindheitsvorstellungen und Sozialpädagogik tatsächlich in der Strenge besteht, wie es das Alltagswissen und -verständnis vermuten lässt. Systematische Analysen von Kindheit, die die neueren theoretischen Entwicklungen, die Kinder als teilkompetente Akteure konstruieren, generationale Perspektiven bzw. Ordnungen miteinbeziehen oder die Ausbuchstabierung des Partizipationsgedanken einfordern, finden sich in konkreten sozialpädagogischen Praxen eher nicht wieder, trotz der semantischen Traditionen.

In dem Vortrag wird es demzufolge darum gehen, in welcher Weise Wissensbestände der Kindheitsforschung in sozialpädagogische Reflexionen einfließen sollten. Ziel ist es zu klären, welche normativen Annahmen von professionell Tätigen in sozialpädagogischen Praxen und Institutionen Einfluss auf die Einordnung und Bewertung von Kindern und Kindheit haben und welche professionellen Wahrnehmungen, Deutungen und Bewertungen von Kindern und Kindheit die konkrete Gestaltung sozialpädagogischer Felder beeinflussen.

 

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