Dokumenttext
Seminar zur deutsch-französischen und europäischen Geschichte
Barbara Beyersdörfer, Fachbereich BetriebswirtschaftErinnerungsorte der deutsch-französischen und europäischen
Geschichte im SaarLorLux-Raum, so lautete das Thema unseres
diesjährigen deutsch-französischen Seminars, das wir mit der
Partnerhochschule Ecole Supérieure de Commerce de Chambéry
in unserem
Fachbereich in der Zeit vom 7. bis 13. Mai 2006 durchführten.
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich mit der Geschichte ihrer Länder und Europas anhand der markanten Daten 1870/71, 1914-1918 und 1939-1945. Sie besuchten Erinnerungsorte im Saarland (Spicherer Höhen), in Lothringen (Gravelotte und Metz) und Luxemburg (auf den Spuren von Robert Schuman). |
Eine weitere Facette bildeten Ausführungen zu den interkulturellen
Unterschieden im Verhalten der Menschen in beiden Ländern, die auch
heute noch bestehen und Anlass für Missverständnisse sein können. Der
Referent Dr. Hans Löser präsentierte hierzu den Studierenden
entsprechende Karikaturen, um auf das Problem aufmerksam zu machen und
die Studierenden zu einer Diskussion hinzuführen.
Sehr gut kam bei den Studenten auch der Vortrag von Jean-Jacques Meysembourg, Saargemünd, an, der im Laufe seines Lebens
aufgrund der geschichtlichen Verwicklungen mehrere Male seine
Nationalität wechselte. Als kleine Anekdote präsentierte er den
Studierenden seinen Wehrpass aus der Zeit des Nationalsozialismus!
Dies beeindruckte vor allem die französischen Studierenden sehr. Die Thematik des Seminars blieb jedoch nicht bei den Kriegsereignissen stehen, die das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich Jahrhunderte lang bestimmten. Robert Schuman und seine Vita waren der Aufhänger dafür, den jungen Menschen zu zeigen, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem 2. Weltkrieg in eine neue Phase eingetreten sind: die gemeinsamen Anstrengungen zur Schaffung eines vereinten Europa. |
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Dazu begaben
sich die Seminarteilnehmer nach Luxemburg, nach Clausen, an den
Geburtsort von Robert Schuman. Unter der sachkundigen Führung von
Heinz-Hermann Elting, Vizepräsident des Institut Saint-Benoît Patron de
lEurope, einem Freundeskreis, der das Erbe Robert Schumans pflegt,
besuchte die Gruppe einige Stationen des Schuman-Rundwegs.
Beeindruckend die Tatsache (wohl ein Zufall der Geschichte), dass der
Kirchberg, also der Stadtteil von Luxemburg, in dem die europäischen
Institutionen (Parlament, Gerichtshof,
EUROSTAT-Behörde) angesiedelt sind, sich in unmittelbarer Nähe des Geburtsortes von
Robert Schuman befindet!
Neben den fachlichen Ausführungen zum Thema des Seminars kam auch der
gesellige Teil zu seinem Recht. Die deutschen und französischen
Studierenden trafen sich abends und gingen gemeinsam aus.