Pflegende Angehörige für Forschungsprojekt gesucht
Immer mehr Menschen erreichen heutzutage ein hohes Lebensalter – einige, ohne gesundheitliche Einschränkungen, andere sind allerdings auf Pflege angewiesen. Laut Statistischem Bundesamt waren im Dezember 2003 2,08 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes – davon wurden über zwei Drittel (1,44 Millionen) zu Hause versorgt.
Die Übernahme pflegerischer Aufgaben für eine pflegebedürftige Person im häuslichen Umfeld durch Angehörige und Familien wird demnach nahezu als selbstverständlich vorausgesetzt. Dass diese Aufgabe die Angehörigen vor neue, sich immer wieder verändernde Herausforderungen stellt und viele Fragen aufwirft, wird bisher viel zu selten thematisiert. Angebote, wie zum Beispiel Pflegeberatung, die die Pflegeperson und deren Bedarfe aufgreift, existieren bisher kaum. Pflegende Angehörige und ihre Familien sind in der für sie ungewohnten Situation oft auf ihre eigene Initiative Kreativität angewiesen, um den Alltag zu meistern.
An der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes hat sich ein
Forschungsteam um Prof. Dr. Martha Meyer dieses Themas angenommen. Für
das Forschungsprojekt werden pflegende Angehörige und Familien befragt.
Die Forschungsergebnisse sollen langfristig zur Verbesserung deren
Situationen führen. Die Studie soll neue Erkenntnisse liefern,
inwieweit die bereits bestehenden Beratungsangebote den Bedürfnissen dieser Personengruppe entsprechen,
ob Bedarfe bestehen, für die es vielleicht noch keine oder nur unzureichende Angebote gibt,
ob es Unterschiede zwischen Stadt und ländlichen Bereichen gibt und
welche Wünsche/Erwartungen pflegende Angehörige an hauptberuflich Pflegende oder Pflegeeinrichtungen haben.
Hierbei sollen vor allem die unterschiedlichen und sich im Verlauf der Angehörigenpflege verändernden Beratungsbedarfe aus der Perspektive der Betroffenen - der pflegenden Angehörigen -, untersucht werden. Fragen, die hierbei vor allem interessieren, sind: Wie hat die Pflege-Übernahme Ihren bisherigen Lebensalltag verändert? Welche Hilfen und Unterstützungen wünschen Sie sich oder nehmen Sie bereits in Anspruch? Ändert sich dieser Bedarf im Verlauf der häuslichen Pflege, ist er beispielsweise in bestimmten Phasen höher oder anders? Die persönlichen Erfahrungen sind für die Studie besonders wichtig.
Das Forschungsteam ist auf Interviewpartner angewiesen – helfen Sie mit,
dieses Thema zu bearbeiten. Bei Interesse an der Teilnahme oder auch bei
Fragen zur Untersuchung, freuen wir uns über Ihren Anruf oder eine Mail:
Claudia Mischke, MPH (mischke@htw-saarland.de)
Tel.: 0681-5867/643 (9.00 - 16.00 Uhr, montags bis mittwochs),
HTW des Saarlandes, Goebenstr. 40, 66117 Saarbrücken