Neue Perspektiven sichern Innovation

Ideen-Findungsseminar in der St. Arnualer Stiftskirche

Die Mechatronik/Sensortechnik der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) ist ein besonderer Studiengang. Sie hebt sich von anderen Mechatronik-Studiengangeboten in Deutschland nicht nur durch die starke naturwissenschaftliche Ausprägung und die Betonung des Bereiches Sensorik ab, sondern auch in Bezug auf die Lehrmethoden. So ist das Projektstudium, bei dem ein Drittel der Vorlesungen in Teamarbeit und mit einem starken experimentellen Bezug veranstaltet werden, eine Lehrform, die in vielerlei Hinsicht vom klassischen Vorlesungsstil abweicht und diesen Studiengang so einzigartig macht.

In diesem Kontext verwundert es nicht, dass Ideenfindung als Seminar angeboten wird. Kreativität kann man lernen, erklärt Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sabine Nowaczyk. Sie hat dieses Seminar konzipiert und führt es in enger Abstimmung mit Prof. Dr. Martin Löffler-Mang durch. Das Thema seiner Vorlesung, in der dieses Seminar eingebettet ist: "Schwingungen und Wellen". Nowaczyk entschied sich, für dieses Thema in die St. Arnualer Stiftskirche zu gehen.


Nach einer einstündigen Gruppenarbeitssitzung mit dem Thema "Was ist Ideenfindung" gingen die Studierenden theoretisch gewappnet in die Kirche. Nowaczyk hatte sich mit Dipl.-Psych. Wolfgang Steffen einen Experten in Sache Kirche St. Arnual zur Hilfe geholt. Er gab den Studierenden eine Einführung in die Geschichte des Bauwerks. Dabei lenkte er die Aufmerksamkeit der Jungingenieure auf Aspekte, die sich nicht unmittelbar aufdrängen. Die Kirche mit all ihren Figuren und Inschriften ist gebaute Theologie. Den Blick auf das Verborgene zu richten und mehrere Interpretationen zulassen, war eine der Erfahrungen, die die Studierenden mitnehmen konnten.

Aber, und das begeisterte die Studierenden vor allem, die Kirche ist ein phänomenaler Klangraum. Die Veränderung des Schalls ist dort erlebbar – Steffen stimmte einen Choral an, um diesen Eindruck zu verstärken, und berichtete von Teppichen, die früher die Wände der Kirche schmückten. Prompt hatte ein Team eine Idee: sie entwickelten ein Exponat mit einem Stoffschallschutz.

Eine Woche nach diesem Ausflug in die Kirche traf man sich wieder, um das Erlebte und die ausgelösten Ideen zu besprechen. Die Erfahrung mit einem anderen Ort, der die feststehenden Regeln der Naturwissenschaften nicht aushebt, aber ihre Alleingültigkeit bezweifelt, und der Umgang mit dem eigenen Widerstand wurden ebenso besprochen wie die Entstehung und Weiterentwicklung der Ideen. Fünf Gruppen von Studierenden sind in dieser Vorlesung und jede Gruppe hatte 10-15 Ideen entwickelt – die Ideen, die es zur Umsetzung gebracht haben, können am Stand der Mechatronik/Sensortechnik während des Tags der offenen Hörsäle am 13. Februar 2008 in der HTW, Standort Goebenstraße 40 in Saarbrücken betrachtet und ausprobiert werden.

An diesem Tag wird man sich auch davon überzeugen können, dass dieses Seminar die Kreativität fördert – eine Eigenschaft, die die Innovationsfähigkeit der heimischen Industrie sichern kann und daher höchst unsterstützungswürdig ist.

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