Neues Lehr- und Forschungsgebiet „Verfahrenstechnische Kreislaufprozesse für Aquakultur“ an der HTW

Kreislaufverfahren bzw. Kreislaufprozesse sind jedem bekannt; sie gewinnen nicht nur bei ökologieorientierten Technologien zunehmend an Bedeutung. Kraftfahrzeuge zum Beispiel werden heute so gefertigt, dass die Wiederverwertung der verwendeten Materialien möglich wird. Ebenso wird in einer Autowaschanlage das Wasser, das für die Reinigung eines Kraftfahrzeugs benötigt wird, aufbereitet und in den Reinigungsprozess zurückgeführt.

Das Verständnis solcher Prozesse ist schon bisher ein wichtiger Teil der Hochschulausbildung im Studienbereich Maschinenbau und Prozesstechnik der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der HTW, wo Studierende mit innovativen Methoden und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ausgebildet werden. Wasserkreisläufe für Aquakultur sind ein zusätzlicher spezialisierter Bereich mit besonderen Anforderungen an Lehre und Forschung. Auf die biologischen Grundlagen der Aquakultur stützt sich die moderne Verfahrenstechnik von Wasserkreisläufen, die inzwischen in Zusammenarbeit mit Ingenieuren Systemreife erreicht hat und weltweit nachgefragt wird.

Um die notwendige biologisch-naturwissenschaftliche Kompetenz an die HTW zu holen, wurde mit Unterstützung der Landesregierung und der Wirtschaft ein Lehrstuhl „Aquakultur mit dem Schwerpunkt verfahrenstechnische Kreislaufprozesse“ an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften eingerichtet. Die HTW hat sich in einem akademischen Auswahlverfahren für einen Wissenschaftler entschieden, der seit Jahren erfolgreich in diesem Bereich tätig ist. Prof. Dr. Uwe Waller ist im Sommersemester 2009 an die HTW gekommen, nachdem er zuvor am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel 15 Jahre lang das Zentrallabor für die Kultivierung von Meeresorganismen leitete, mit einem dazwischengeschalteten Forschungsaufenthalt in Kanada an der Pacific Biological Station in Nanaimo. Waller hat Biologie in Berlin und Kiel studiert, promovierte 1983 an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und lehrte und forschte u. a. zu den Themen Stoffwechsel- und Verhaltensphysiologie von Fischen und „Blaue“ Biotechnologie (Wertstoffproduktion).

Wasserkreisläufe für Aquakultur erfordern nicht nur eine biologisch abgestimmte Technologie, sondern auch eine wissensbasierte, automatisierte Prozesssteuerung, d. h. Naturwissenschaft und Ingenieurwissenschaft müssen Hand in Hand arbeiten. Kann die HTW dieses Gebiet entwickeln und diese Zusammenhänge ihren Studierenden vermitteln, eröffnet sich ein neuer, innovativer Technologiebereich für das Saarland.

Dabei ist Teamwork gefragt: An der HTW trifft Waller auf Spezialisten aus der Verfahrenstechnik, der Biotechnologie und dem Stoffstrommanagement. Zur Zeit werden die neuen Labore für Lehre und FuE eingerichtet, damit der Lehrbetrieb zum Wintersemester 2009/10 aufgenommen werden kann. Das erste Forschungsprojekt, das zusammen mit HTW-Kolleg(inn)en bearbeitet werden wird, ist bewilligt; es ergeben sich damit viele Möglichkeiten für die Studierenden der HTW, mitzuarbeiten und eigene Projektarbeiten durchzuführen. Weitere Projekte werden beantragt, um die aquakultur-bezogene Infrastruktur weiter zu verbessern und so schnell wie möglich auf internationalen Standard zu bringen.

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