Tourismusforschung an der HTW: Zur Akzeptanz von eHealth-Diensten


Vom 11.-12. Oktober 2007 fand in Oldenburg die European Conference on eHealth 2007 statt. Im Rahmen dieser Konferenz präsentierte Dr. Kerstin Heuwinkel, Professorin im Studiengang Internationales Tourismus-Management an der HTW, in einem Vortrag erste Ergebnisse ihrer Forschungen zu eHealth-Diensten.


Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass der Tourismus ein weltweit wachsendes Phänomen darstellt. Je mehr Menschen um die Welt reisen, desto größer wird auch die Zahl derer, die während einer Reise erkranken. Neue medizinische Methoden und Erkenntnisse erlauben es zudem immer mehr chronisch Kranken, zu verreisen. Besonders diesen Reisenden legt die World Health Organisation (WHO) nahe, sich vor Reisebeginn über die Reiseziele und die dortigen medizinischen Versorgungsmöglichkeiten genau zu informieren.


Das einzige Problem: welche Informationen benötigt man im Krankheitsfall vor Ort und in welcher Form stellt man diese am besten zur Verfügung? Weder die Informations- noch die Gesundheitswissenschaften und die Medizin geben bisher Antworten auf diese Fragen.


Heuwinkel ging bei ihrer Forschung vom Kunden – in diesem Fall der kranken oder erkrankten Person – aus. Es gibt einige Angebote mobiler eHealth-Dienste – werden diese vom Kunden akzeptiert und sind diese bereit, für solche Dienste zu bezahlen? Und wie sieht es mit dem Internet als Informationsquelle aus?


Fest steht, so Heuwinkel, dass das Internet immer mehr in den Gesundheitsbereich eindringt. Informationen über gesundheitsrelevante Themen werden darüber ebenso selbstverständlich eingeholt wie Informationen zum Reiseziel und der Reise selber. Aber selbst Internetnutzer, die sich genauestens informiert haben, nutzen während der Reise diese Informationsquelle nicht mehr. Im Krankheitsfall, fand Heuwinkel heraus, tendieren die Erkrankten zu Selbstmedikation, suchen einen Arzt oder ein Krankenhaus vor Ort auf, oder ziehen über herkömmliche Kommunikationswege wie das Telefon Rat von zu Hause ein. Ist das Internet ein reines "zu-Hause-Phänomen", ist das weltweite Netz also nur zu Hause interessant und wichtig?


Ein Grund für die mangelnde Akzeptanz des mobilen Internets könnten strukturelle Faktoren wie Hardware- und Empfangsbedingungen sein, aber auch die Kostenstruktur könnte Anwender vom Internet abschrecken. Heuwinkel kommt zu dem Ergebnis, dass die Menschen eHealth-Diensten gegenüber aufgeschlossen sind, die Bereitschaft dafür zu bezahlen tendiert allerdings gegen Null. Hierfür dürften die Gründe sehr vielschichtig sein – ein neues Forschungsgebiet eröffnet sich – denn sind die Gründe bekannt, können eHealth-Dienste-Anbieter in Zukunft auf diese eingehen und sie beheben.

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