Medizintechniker lernen in der Caritasklinik St. Theresia die praktische Seite der Ausbildung kennen
cts kooperiert mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW)
Die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) und die Hochschule für Wirtschaft und Technik des Saarlandes (HTW) arbeiten künftig bei der Ausbildung von Medizinphysikexperten eng zusammen. Am Mittwoch, 24. Januar unterzeichneten Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, Rektor der HTW, und Edgar Mertes, kaufmännischer Direktor Caritasklinik St. Theresia, den entsprechenden Kooperationsvertrag.
Die beteiligten Partner setzen sich mit der Kooperation zum Ziel,
Studierende des HTW-Studiengangs Biomedizinische Technik in der
Caritasklinik St. Theresia auf dem Rastpfuhl eine praxisnahe Ausbildung
zu ermöglichen. Das geschieht beispielsweise durch Demonstrationen am
Linearbeschleuniger und praktische Übungen in der Bestrahlungsplanung
sowie mit Vorträgen zu den speziellen Themengebieten der
Strahlentherapie. Des weiteren besteht die Möglichkeit, an der
Caritasklinik St. Theresia Projekt- oder Abschlussarbeiten zu schreiben.
„Damit wirken die beteiligten Partner dem Mangel an
Medizinphysikexperten entgegen, auf den die Deutsche Gesellschaft für
medizinische Physik bereits seit Jahren hinweist“, erklärt Professor Dr.
rer.nat. Karl-Heinz Folkerts von der HTW. „Nach der
Strahlenschutz-Verordnung ist insbesondere bei der Therapie die
Anwesenheit eines Medizinphysikexperten gesetzlich vorgeschrieben. Aber
auch in den anderen Gebieten herrscht ein Mangel an hochqualifiziertem
Personal, das in der Ausbildung den weiten Bogen zwischen Kernphysik und
medizinischen Grundlagen erfahren hat.“
Die Kooperation zielt besonders auf die Ausbildung im Fach
Strahlentherapie.
„Hier bei uns können die Studierenden praktisch umsetzen, was sie während des Studiums in der Theorie gelernt haben“, erklärt Diplom-Physiker Jörg Müller von der Radioonkologie der Caritasklinik St. Theresia. „Der große Vorteil ist, dass sie in einer kleinen Abteilung, die technisch auf dem allerneuesten Stand ist, wirklich mittendrin stehen und auf allen Gebieten mitarbeiten können. Sie lernen die Strahlenanwendung auf den Patienten zu verstehen und Verantwortung zu übernehmen.“
In der Praxis wirkt der Medizinphysikexperte beispielsweise bei der
Einführung und Evaluation neuer Techniken mit und führt in regelmäßigen
Abständen Qualitätskontrollen durch, um den einwandfreien, sicheren und
zweckdienlichen Einsatz von Geräten zu gewährleisten. Zu den wichtigsten
Aufgaben gehört die Dosimetrie. Sie ist die Voraussetzung für die
optimale Nutzung ionisierender Strahlung zu diagnostischen und
therapeutischen Zwecken bei gleichzeitiger Minimierung von möglichen
Strahlenschäden.
Insbesondere in der Strahlentherapie beinhaltet dies, dass der Medizinphysiker als Partner des Arztes unmittelbar mit dem Patienten Kontakt hat, z. B. bei der Simulation oder Ersteinstellung einer Bestrahlung. Im Zusammenhang mit diesen Funktionen werden vom Medizinphysiker oft die verschiedenen Aufgaben auf dem Gebiet des Strahlenschutzes wahrgenommen. Meist übernimmt der Medizinphysiker auch Aufgaben in der Schulung des Personals, insbesondere im Strahlenschutz und der Apparatekunde.