von Uwe Waller

Aquakultur weitet sich aufgrund der Überfischung der natürlichen Bestände aus. Der Fischereidauerertrag, so wird erwartet, kann den Bedarf der Weltbevölkerung nicht mehr decken. Das nicht hinreichende Management der Fischbestände und  die nur schwer abschätzbaren Folgen des globalen Wandels können diesen Trend verstärken. Die Europäische Kommission weist auf diese Unsicherheit hin. Fischindustrie und Fischhandel setzen auf Produkte aus Aquakultur, die der Nachfrage folgend, intensiver und ohne neue Technologie nicht ohne Folgen für die Umwelt produziert. Der Beitrag der Aquakultur zur globalen Versorgung erfordert verbesserte Technik. Der Technisierungsgrad der Aquakultur muss zunehmen, damit Aquakultur unsere Ressourcen nicht überlastet und sich selbst die Grundlage entzieht. Das Beispiel der Fischerei ist ein Warnsignal. Aquakultur darf diesen Weg nicht gehen.

Bild 1: Das Wachstum der Weltbevölkerung und die Versorgung mit Fischen, Krebs- und Weichtieren aus der Fischerei und aus der Aquakultur. Die obere Grafik zeigt die globale Versorgung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Weltbevölkerung wächst. Die Sicherstellung unserer Ernährung sowie die Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist eine globale Aufgabe, für die neue Konzepte erarbeitet und validiert werden müssen, bevor irreversible Veränderungen eintreten und die Versorgung grundsätzlich in Frage stellen. Insbesondere biologische Systeme sind empfindlich und anfällig und erfordern die Anwendung des Vorsorgeprinzips. Ein warnendes Beispiel ist die nicht nachhaltige Fischerei, die heute die Versorgung nicht mehr sichern kann. In dieser Situation ist die Entwicklung der Aquakultur einerseits wichtig, andererseits unterliegt sie Erwartungen, die konventionelle Konzepte nicht realisieren können.

Die Aufgabe der Aquakultur scheint in Zukunft einer einfachen Arithmetik zu folgen. Die Fischereierträge stagnieren seit den 1990er Jahren, womit sich mit der wachsenden Weltbevölkerung von Jahr zu Jahr ein größeres Versorgungsdefizit ergab. Die Aquakultur hat seitdem zur Versorgung der Weltbevölkerung beigetragen (Bild 1, unten). Nach den letzten Zahlen der FAO landete die Fischerei im Jahr 2009 insgesamt 89 Millionen Tonnen Fische, Krebs- und Weichtiere an. Die Aquakultur produzierte in demselben Jahr 56 Millionen Tonnen, sodass pro Kopf der Weltbevölkerung 21 kg Fische, Krebs- und Weichtiere aus Fischerei und Aquakultur zur Verfügung standen (Bild 1, oben). Schreibt man diese Versorgungsmenge fort, ergeben sich bei weiterhin konstant 89 Millionen Tonnen Erträgen aus der Fischerei jährlich zunehmende Erträge für die Aquakultur, um die wachsende Weltbevölkerung zu versorgen. Demnach muss im Jahr 2026 die Aquakultur ebenso viel produzieren wie die Fischerei aus den Flüssen, Seen und Meeren anlanden kann. Eine Aufgabe mit großen Herausforderungen.

 

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