Aquakultur entlang der deutschen Küsten ist aus den Gegebenheiten heraus nicht einfach. Die Schwierigkeiten liegen zum Beispiel in Interessenskonflikten mit den Nutzern des Küstenraums. Die notwendige Ausweitung von Meeresschutzgebieten zur Stützung der Rekrutierung natürlicher Fisch, Krebs- und Weichtierbestände schließt Aquakultur an vielen Standorten aus.

 Bild 8: Doraden in einem Netzkäfig. Courtesy of FAO Aquaculture Photo Library.

 

 

 

 

 

 


Eine Möglichkeit zur Nutzung deutscher Seegebiete für die Aquakultur/Marikultur ist die Verlagerung der Standorte in exponierte Bereiche außerhalb der Küsten. Aquakultur auf den Meeren vermindert die Risiken küstennaher Standorte. Sie ist aber mit einer Reihe von Schwierigkeiten behaftet, die die Risiken der Zugänglichkeit bei extremen hydrologischen oder meteorologischen Bedingungen, der Sicherheit von Schifffahrtswegen oder der Vermeidung von Umweltgefahren umfassen.

Meeresaquakultur erfordert eine sorgfältige Auswahl von Standorten, die ausreichende Tragfähigkeit zum Beispiel in Hinsicht auf Nährstoffeinträge haben. Eine interessante Entwicklung stellen deshalb integrierte Aquakulturen dar, in denen Reststoffe verwertet werden können. Gelöste Nährstoffe werden zum Beispiel von Meerestangen und partikuläre Reststoffe von Filtrieren, zum Beispiel Muscheln, verwertet. Die technische Herausforderung ist die Zuleitung der Reststoffe mit der Strömung.

Die Marikultur benötigt weitreichende Infrastruktur. Im Meer sind es große Netzkäfige (Bild 9), die über alle notwendigen technischen Einrichtungen zum Beispiel für das Umweltmonitoring, die Fütterung und die Fernüberwachung der Tiere verfügen müssen. Arbeitsboote, die für das Personal, den Materialtransport und die Abfischung gebraucht werden, werden zwischen spezialisierten Hafenanlagen und den Meeresaquakulturen manövrieren. Die Versorgungshäfen benötigen nicht nur Raum für die Lagerung von Futtermitteln und Material, hier müssen auch die notwendigen Setzlinge produziert werden, die erst ab einer bestimmten Größe in die Netzkäfige gesetzt werden können. Dafür werden Anlagen benötigt, die eine biosichere Haltung von Elterntieren und die Aufzucht von Setzlingen garantieren. Ein typisches Anwendungsgebiet für Fluid-Kreisläufe, die aufgrund ihrer Technik unter biosicheren Bedingungen arbeiten können. Dieses Zusammenspiel von unterschiedlichen Techniken wird an der HTW verfolgt und speziell im Bereich der Fluid-Kreisläufe experimentell erprobt, die als einziges Verfahren der Aquakultur gegenüber der Umwelt abgeschlossen sind.

 

Bild 9: Eine Zukunftslösung der deutschen Meeresaquakultur könnte in den Windparks vor der Küste liegen. Darstellung einer Projektidee des IMARE – Institute for marine resources, Bela H. Buck, Bremerhaven.

 

 

 

 

 

 




Die Ausbildung und die Forschung und Entwicklung der marinen Aquakultur wird in Deutschland an vier Standorten durchgeführt. Die unterschiedliche wissenschaftliche Ausrichtung an den Standorten ermöglicht eine gemeinsame und damit umfassende Bearbeitung von Fragestellungen. Damit hat die Marikultur in Deutschland eine hervorragende Ausgangsposition, wichtige Entwicklungsschritte schnell und sicher zu erreichen. Wichtig ist die Umsetzung, der Technologietransfer in Unternehmen. Eine sachbezogene Förderung von Zukunftstechnologie ist dafür unabdingbar.

 

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Prof. Dr. Carsten Schulz www.agrar.uni-kiel.de
Hochschule Bremerhaven Prof. Dr. Bela. H. Buck www.imare.de/de/marine_aquakultur
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes Prof. Dr. Uwe Waller www.ipp-htw.de
Universität Rostock Prof. Dr. Harry Palm www.auf-aq.uni-rostock.de


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