Die Automobilindustrie ist in Deutschland einer der wichtigsten Industriezweige, was nicht zuletzt auf ihre dauerhafte Innovationsstäke zurückzuführen ist. U. a. sind dabei die weitere Minderung des CO2 Ausstoßes sowie der Weg zum autonomen Fahren treibende Faktoren. Um die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Innovationsstärke bei den Automobilherstellern und–zulieferern zu gewährleisten, benötigen diese entsprechend ausgebildete Entwicklungsingenieure. Im Mittelpunkt des Studiums stehen daher aktuelle Entwicklungen in den fahrzeugtechnischen Bereichen Aufbau, Antrieb und Fahrwerk.

Viele der heutigen fahrzeugtechnischen Systeme sind durch eine zunehmende integrative Vernetzung von Ingenieurleistungen aus ehemals getrennten Gebieten, wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik gekennzeichnet. Dieser Trend wird sich in der Zukunft noch verstärken, da neue Funktionalitäten oft erst durch die Vernetzung schon bestehender Einzelsystem ermöglicht werden. Beispiele solcher komplexen technischen Systeme sind z.B. die Elektrifizierung des Antriebsstrangs mit Getriebe und klassischem Maschinenbau, der Elektromotor und dessen Leistungselektronik sowie Elektrotechnik und Informatik, die den interdisziplinären Charakter der mit Entwicklung, Fertigung und Vertrieb verbundenen Aufgaben zeigen. Zur Lösung derselben werden Spezialisten benötigt, die Kenntnisse aus möglichst vielen der beschriebenen Disziplinen mitbringen und in der Lage sind automobile Lösungen als Gesamtsystem zu verstehen.

Zu den entscheidenden Qualifikationen einer Absolventin bzw. eines Absolventen des Bachelor-Studiengangs gehört die kritische und systematische Arbeitsweise an komplexen technischen Produkten und Problemen. Um zu einer solchen, für die Unternehmen und Gesellschaft nützlichen und persönlich gewinnbringenden Arbeitsweise zu befähigen, sind zwei Faktoren von entscheidender Bedeutung: Einerseits ist ein belastbares Fundament aus naturwissenschaftlich-technischem und ingenieur-mathematischem Basiswissen nötig, andererseits qualifiziert nur die positive Erfahrung an einer eigenständigen Gewinnung von persönlich neuen Erkenntnissen und Einsichten für die gewünschte Arbeitsweise. Beide Faktoren werden von Beginn des Studiums an berücksichtigt und in einem Teil der Lehrveranstaltungen durch eine Projektorientierung zusammengeführt. Dabei geht das Vorlesungskonzept über die reine Vermittlung von Lehrbuchwissen hinaus. Vielmehr steht die begleitete, aber zunehmend eigenständiger werdende Erarbeitung von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten im Vordergrund.

Im Bereich der nichttechnischen Inhalte werden Grundkenntnisse zum Projektmanagement und der Betriebswirtschaftslehre, zur modernen Informationsrecherche und der Präsentationsmethodiken vermittelt, so dass diese Kenntnisse für die konkrete projektorientierte Arbeitsweise zur Verfügung stehen und entsprechend eingesetzt werden können. Dem international ausgerichteten Tätigkeitsgebieten der Absolventinnen und Absolventen Rechnung tragend wird als Fremdsprache Englisch über einen Zeitraum von vier Semestern vermittelt und eine einsemestrige Projektarbeit, einschließlich eines zugehörigen Abschlussvortrags, gänzlich in Englisch durchgeführt.

Die Zielsetzung des Bachelorstudiums orientiert sich an folgenden Kriterien:

• Bereitstellen einer grundständigen Ingenieursausbildung mit klassischen Inhalten,

• Heranführen der Studierenden an technische und fahrzeugtechnisch-spezifische Grundprinzipien, sowie Bearbeitung verschiedenartiger Fragestellungen,

• Wecken von Begeisterung für technische Problemstellungen und die eigenverantwortliche Erarbeitung ingenieurmäßiger Lösungen,

• Vertiefte Vermittlung der fahrzeugtechnischen Grundlagen mit dem Ziel, das Gesamtverständnis des Systems „Fahrzeug“ zu vermitteln,

• Interdisziplinäre Verknüpfen der Lerninhalte des Ingenieurswesens mit denen aus dem Bereich der sozialer Kompetenz (Soft Skills) sowie Erwerb von fachspezifischen Sprachkenntnissen,

• Projektarbeiten (eine davon in englischer Sprache) an praktischen Aufgabenstellungen in studentischen Teams in der Industrie oder an Hochschulinstituten,

• Kombination unterschiedlicher didaktischer Lehrmethoden mit Vorlesungen, Übungen, Laboren und Projekten.

Der Bachelorabschluss wird regulär nach 7 Fachsemestern erreicht. Ein(e) Bachelor-Absolvent(in) zeichnet sich durch einen starken Anwendungsbezug aus. Er/Sie ist in der Lage, nach Vorgaben Teilaufgaben einer bestimmten Gesamtaufgabenstellung eigenständig zu bearbeiten und zu lösen. Die Konzeption der Gesamtaufgabe wird ihm/-ihr von z.B. einem/r Fachvorgesetzten im Unternehmen vorgegeben. Neben den fachlichen und methodischen Grundlagen ingenieurwissenschaftlichen Arbeitens hat er/sie sich auch schon die wesentlichen Grundzüge der jeweiligen spezifischen Aufgabenstellungen und entsprechender Lösungsansätze angeeignet sowie Einblicke in den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Arbeiten erworben.

 

 

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