Der Cum-Ex-Prozess zeigt, dass die Branche wenig gelernt hat - so Prof. Dr. Christian Conrad in einem Gastkommentar im Handelsblatt

Prof. Dr. Christian A. Conrad lehrt Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsethik an der htw saar und verfasste kürzlich einen Gastkommentar im Handelsblatt zum Thema Cum-Ex-Geschäfte. Diese sind über aktuell laufende Gerichtsprozesse wieder in den Schlagzeilen und werfen ein schlechtes Licht auf die Finanzbranche.

Wir stellen Ihnen einen Auszug zur Verfügung und verlinken auf die entsprechende Handelsblattseite. Weiter unten finden Sie den vollständigen Artikel als pdf zum Herunterladen.

 

Auszug

Der Cum-Ex-Prozess zeigt, dass die Branche wenig gelernt hat

Der Steuerschaden für die Gesellschaft durch Cum-Ex-Geschäfte wird auf zehn bis 30 Milliarden Euro geschätzt. Wieder einmal steht die Finanzbranche am Pranger.

Vielleicht handelt es sich bei den sogenannten Cum-Ex-Geschäften um einen der größten Steuerskandale der Nachkriegsgeschichte. Ob es sich um Steuerbetrug handelte, müssen jetzt die Gerichte entscheiden. Im September 2019 startete der erste bundesweite Strafprozess am Landgericht Bonn. Die Ermittlungen betreffen insgesamt mindestens 400 Beschuldigte in 56 Komplexen. Diese Woche sagte der Kronzeuge aus.

Der Steuerschaden für die Gesellschaft wird auf zehn bis 30 Milliarden Euro geschätzt (europaweit auf rund 55 Milliarden Euro), was einem Steuerschaden pro Bundesbürger von etwa 125 bis 375 Euro entspricht. Insbesondere die Wirtschaftsethik fordert hier, dass die Wirtschaft der Gesellschaft zu dienen habe und nicht umgekehrt.

Wieder einmal steht die Finanzbranche am Pranger. Warum, wo sie doch einst so seriös war, dass sie vielen als langweilig erschien? Wie viele Anleger wurden durch die Finanzkrise geschädigt? Es wurden Produkte an Kunden verkauft, deren Nutzen zweifelhaft war für die Bank, die aber hohe Profite einbrachten. Das Vertrauen in die Branche ist schwer erschüttert.

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Prof. Dr. Christian Conrad - Gastkommentar im Handelsblatt vom 1. November 2019

 

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