Mit 5 Euro zum eigenen Startup

Seit dem Wintersemester 2014/15 bietet die htw saar ihren Studierenden die Gelegenheit, die eigene Geschäftsidee ohne Risiko und begleitet von erfahrenen Coaches zu verwirklichen. Das Projekt 5 Euro StartUp macht Studierende für zwölf Wochen zu Unternehmern auf Probe.

Zehn Studierende der htw saar nehmen im Wintersemester 2022/23 am Projekt teil. Mit einem symbolischen Startkapital von fünf Euro haben sie in einem Semester ein eigenes Unternehmen geplant, aufgebaut und am Markt getestet. Prof. Dr. Alexander Pöschel, wissenschaftlicher Leiter des Projekts, erklärt: „Mit dem „5 Euro StartUp“ können Studierende aller Studienrichtungen auf realistische Weise ihr unternehmerisches Denken und Handeln schulen. In einem Team gemeinsam eine Geschäftsidee verwirklichen, Pläne aufstellen, sie verfolgen und umsetzen, dabei Durststrecken und Konflikte erfolgreich bewältigen – das alles hilft, den eigenen Charakter zu formen und zu stärken.“

Seit Mitte Dezember befanden sich die vier Teams nach einer mehrwöchigen Theoriephase mit ihrem Unternehmen am echten Markt. Am 23. Januar 2023 haben sie die Geschäftstätigkeit beendet und einen Geschäftsbericht abgegeben. Von der Prototyperstellung über die Finanzierung und das Marketing bis hin zum Verkauf mussten die Teams viele Entscheidungen treffen. Praktisches Feedback zu allen Fragen der Unternehmensführung erhielten sie die Projektzeit hindurch von ihren Coaches, erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Vertreter*innen aus der Gründerszene des Saarlandes. Diese teilten ihre Erfahrungen aus dem gelebten Unternehmensalltag mit den Teams und standen mit Rat und Tat zur Seite.

Am 30. Januar 2023 stellten die Teams schließlich in einer Abschlussveranstaltung im East Side Fab ihre Projekte der Jury vor. Mit den Geschäftsberichten bot sich den Juroren ein rundes Bild der unternehmerischen Leistungen.

Die Sparkasse Saarbrücken und die Saarländische Investitionskreditbank (SIKB) unterstützen das Projekt der htw saar von Anfang an. Sie stellen dabei nicht nur Preisgelder zur Verfügung – die Studierenden können in allen Phasen des Projektes auf das umfassende Know-how beider Institute zurückgreifen. Mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 1500 Euro prämierten die Sparkasse Saarbrücken und die SIKB die erfolgreichsten und kreativsten Teams in diesem Jahr. Den ersten Platz hat das Team Up4Future mit ihrer Upcycling-Idee belegt: Gebrauchte Kaffeekapseln und Alu-Folien von Joghurt, Butter, Quark etc. werden in Duftbäume verwandelt. Benedikt Berz und Selina Gindorf durften sich über 1000 Euro Preisgeld freuen. Der zweite Preis mit 500 Euro ging an Azizah El Masri, Irma Muharemovic und Marin Reuter, die mit der „AusleihBar“ nachhaltigen Konsum fördern wollen.

 

Alle Teams und ihre Ideen im Überblick

Up4Future

Benedikt Berz, Selina Gindorf

Up4Future setzt ganz auf Upcycling. Gebrauchte Kaffeekapseln und Alu-Folien von Joghurt, Butter, Quark etc. werden in Duftbäume verwandelt. Der duftende Inhalt besteht aus selbst hergestellten Steinen, die mit ätherischen Ölen verfeinert werden. Die Kapsel wird mit den Duftsteinen befüllt und mit der Folie verschlossen. Die Kunden können in die Duftkapsel selber Löcher in die Oberfläche stechen und so die Intensität des Duftes individuell bestimmen.

Das Produkt basiert auf umweltfreundlichen und chemiefreien Inhalten. Dies bietet daher einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den üblichen Wunderbäumen für das Auto, da auch Up4Future als Autoduft fungieren kann.

 

AusleihBar

Azizah El Masri, Irma Muharemovic, Marin Reuter

Leihen statt kaufen: Das Projektteam von AusleihBar will mit seiner Plattform Ressourcen schonen und nachhaltigen Konsum fördern. Privatpersonen und Gewerbetreibenden bietet die Plattform die Möglichkeit, Gegenstände aller Art – von Elektronik bis zu Werkzeug – zur gemeinsamen Benutzung gegen eine geringe Miete zu verleihen. Dabei tritt die AusleihBar als Vermittler auf, bietet Muster-Mietverträge an und wickelt auf Wunsch die Zahlungen ab.

Die AusleihBar benötigt eine gewisse Anzahl an Nutzern, um ihre digitale Infrastruktur kostendeckend zu betreiben. Da diese zum Start der Plattform noch nicht vorhanden ist, hat das Team das ursprüngliche Geschäftsmodell für die Anfangsphase gewechselt: Wer inseriert, zahlt eine geringe Plattformgebühr. Interessierte können ohne Mitgliedschaft oder Gebühr die Inserierenden kontaktieren und die Ausleihe einleiten.

 

ESA Second Life

Sara Calla, Ezgi Sengül

ESA Second Life stellen Getränkeuntersetzer für private Haushalte her. Das Team nutzt dazu ein biologisches Harz und kombiniert dieses mit Farbstoffen und recyceltem Plastik. Die Kunden können bereits gestaltete Untersetzer kaufen oder sie können selbst mit vorgegebenen Farben und Partikeln ein Produkt kreieren. Die Untersetzer sind hitzebeständig und leicht abwaschbar.

Die Idee entstand, als die Gründerinnen bemerkten, dass in vielen Haushalten und der Gastronomie Untersetzer aus Papier angeboten werden und nach einmaligem Gebrauch nicht richtig entsorgt und somit aus dem Recyclingkreislauf gebracht werden.

 

InsektEck

Luca die Benedetto, Torben Wagner, Felix Wittebrock

Nachhaltige Insektenhotels, die ein echter Hingucker sind? Inspiriert von der Bienen-Wabe hat das Team ein Insektenhotel entwickelt. Das sechseckige InsektEck wird aus einem nachhaltigen PLA-Kunsstoff im 3D-Druckverfahren hergestellt. So kann kostengünstig und ohne Verschnitt produziert werden. Die einzelnen Module könnten miteinander verbunden werden. Mit ihrem Produkt richten sich die Gründer zunächst an Privatkunden, schließen das B2C-Geschäft aber nicht aus.

 

 

 

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