Anna Divya Schnaithmann, Studentin Angewandte Hebammenwissenschaft (B.Sc.)



Der Beruf der Hebamme ist ein anspruchsvoller Beruf, der auch kritisches Denken fördert, und er verbindet für mich Handwerkskunst mit Wissenschaft. Deshalb studiere ich Angewandte Hebammenwissenschaft (B.Sc.) dual an der htw saar – im Saarland der erste duale Studiengang.

Als Hebamme nimmt man durch den Umgang mit Geburt, Schwangerschaft und Stillzeit eine zentrale gesellschaftliche Rolle ein. Und obwohl es viele Menschen in unserer Gesellschaft betrifft, wird wenig dafür getan etwas zu verbessern, nur Hebammen und Eltern scheinen sich dafür einzusetzen. Zudem ist es auch ein frauenzentriertes Berufsbild. Für mich spielen die Möglichkeiten individueller Betreuung und eine salutogenetische Grundhaltung gegenüber natürlichen Prozessen eine zentrale Rolle im Studium.

Das Studium an der htw saar vermittelt spannende Themen mit einem hohen Praxisbezug, vor allem in Kleingruppen. Durch Simulationstraining im Skills Lab und die direkte Anwendung des Gelernten in den Praxiseinsätzen wird die Theorie in Praxis umgesetzt und trainiert. Die enge Verknüpfung mit
den Praxiseinrichtungen unterstützt den Kompetenzerwerb enorm. Außerdem bin ich im dualen Studium ab dem ersten Semester in Praxiseinsätzen im Kreißsaal und in der Klinik tätig, was das Studium noch näher an die Praxis bringt. Klasse finde ich auch die Möglichkeit, eigene Interessen innerhalb des Fachgebietes aktiv in Lehrveranstaltungen einbringen zu können. Darüber hinaus ist die Unterstützung durch die Dozierenden ausgezeichnet. 

Auf einen allgemeinen Wandel zu guten Arbeitsbedingungen hinarbeiten“

Nach meinem Abschluss würde ich gerne in anderen Kulturkreisen zur Hebammenkunst forschen, aber auch außerklinisch in der Geburtshilfe arbeiten, um werdende Familien über Schwangerschaft, Geburt, und Wochenbett kontinuierlich zu begleiten. Das duale Studium und der Beruf der Hebamme eröffnen ein riesiges Spektrum an Tätigkeitsgebieten. So kann ich mir vorstellen, eine Zeit, Ärzte ohne Grenzen‘ zu unterstützen, und überhaupt international tätig zu werden. Außerdem möchte ich gerne die Rechte von Frauen stärken, mehr Evidenzen zu Phytotherapie im Arbeitsfeld von Hebammen schaffen und auf einen allgemeinen Wandel unserer pathologisch geprägten Sichtweise zu einem salutogenetisch orientierten Gesundheitssystem und guten Arbeitsbedingungen hinarbeiten.

Deshalb möchte ich zum Schluss noch ein persönliches Anliegen vortragen: Jeder Mensch wird geboren. Diese Tatsache, mit ihrer Wichtigkeit und Prägung für jeden einzelnen, lebenden Menschen wird gesamtgesellschaftlich kaum wahrgenommen. Das komplexe Zusammenspiel von Faktoren, die zur Entstehung eines Menschen führen, der allgemeine Umgang mit den Menschen, die gebären, als auch mit denen, die sich dagegen entscheiden, muss sich dringend verändern. Und das können nicht allein die Schwangeren und die Hebammen leisten. Aber wir werdenden Hebammen haben genauso wie die Kinder, die 2023 geboren und 2041 volljährig werden, ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft auf einem intakten Planeten, mit einem System, das ohne Ausbeutung von Menschen, Tieren und Lebensräumen funktioniert.

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