Im Rahmen seiner Innovationstour besuchte der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik gGmbH (ZeMA) in Saarbrücken. Im Fokus standen dabei die Forschungsbereiche Smart Materials sowie Sensorik und Dünnschichttechnik, die seit Jahren erfolgreich kooperieren und innovative Lösungen für die Industrie entwickeln.
Minister Barke informierte sich insbesondere über zwei zukunftsweisende Forschungsprojekte: iSMAT und TransDES. Beide Projekte entstehen in enger Kooperation zwischen der Arbeitsgruppe von Prof. Paul Motzki (wissenschaftlicher Geschäftsführer am ZeMA und Professor für Smarte Materialsysteme für innovative Produktion an der Universität des Saarlandes) und Prof. John Heppe (Leiter der Arbeitsgruppe Sensorik und Dünnschichttechnik am ZeMA und Professor für physikalische Sensorik und Mechatronik an der htw saar). Das ZeMA fungiert dabei als gemeinsame Entwicklungsplattform beider Hochschulen.
iSMAT: Smarte Materialien für die Produktion von morgenDas Projekt iSMAT beschäftigt sich mit der Entwicklung ultradünner Silikonfolien (0,05 mm), die mit speziellen Beschichtungen als Sensoren oder Aktoren genutzt werden können. Diese sogenannten Dielektrischen Elastomere (DE) bieten eine kostengünstige, energieeffiziente und leichte Alternative zu herkömmlichen Antrieben wie Elektromagneten oder Pneumatiksystemen. Die hohe Innovationskraft dieser Technologie hat bereits zu ersten Unternehmensgründungen im Saarland geführt, die nun mit Investoren weiterentwickelt werden. Das iSMAT-Projekt wurde mit EFRE-Mitteln gefördert.
TransDES: Revolutionäre Transistorstrukturen für flexible ElektronikAufbauend auf den Erkenntnissen von iSMAT verfolgt das Projekt TransDES das Ziel, hochfrequente Antriebssysteme weiterzuentwickeln. Hierbei geht es um Anwendungen, die extrem schnelle Schaltzyklen erfordern, wie beispielsweise Ventile, Pumpen oder Lautsprecher. Ein zentraler Innovationsaspekt von TransDES ist die Entwicklung flexibler elektronischer Bauteile. Dabei sollen Transistoren, die bislang auf Platinen verlötet wurden, direkt auf flexible Antriebsfolien integriert werden. Dies ermöglicht kompakte und anpassungsfähige Systeme mit neuen Einsatzmöglichkeiten, etwa in der Medizintechnik. Prof. Dr.-Ing. John Heppe betont: „Die bestehende Technologie, metallhaltige Beschichtungen auf dünne Folien zu strukturieren und damit zu funktionalisieren, soll perspektivisch auch dreidimensional erfolgen. Dies könnte bahnbrechende Anwendungen in verschiedensten Industrien ermöglichen.“
Das TransDES-Projekt wird bis Oktober 2026 mit rund 500.000 Euro aus EFRE-Mitteln gefördert.