Buzz-Groups für interaktive Zwischenresümees/ Quizfälle/ Lernerfolgskontrollen werden eingesetzt mit dem Ziel, das aktive Involvieren bzw. die Interaktion mit möglichst vielen Lernenden zu triggern sowie vertiefendes Nachdenken und einen Anwendungstransfer zu bewirken. Zusätzlich entsteht auch eine Lernerfolgskontrolle für die Lehrenden.
Lernende können…
Präsenz vor Ort | Virtuelle Präsenz | |
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Zeitbedarf | 3–10 Minuten (je nach Komplexität der Frage und Streuung der Antworten in der Ergebnissicherung) | Wie in der Präsenz on campus |
Gruppengröße | Min. 6 Lernende | Wie in der Präsenz on campus |
Raum | beliebig | Webkonferenzsystem BigBlueButton |
Medien | Visualisierung der Aufgabenstellung über Beamer oder Handouts | Webcam, Headset, |
Die Methode funktioniert auch hervorragend im virtuellen Setting mittels Breakouträumen im Webkonferenzsystem BigBlueButton. Hierbei sind 16 Breakouträume und somit Kleingruppen möglich. Bitte kündigen Sie für einen reibungslosen Ablauf an, dass a) die Studierenden zufällig vom System in Kleingruppen aufgeteilt werden, b) sie nach 2–5 min automatisch ins Plenum zurückgeholt werden und c) sie oben im Breakoutraum sehen, wann dieser beendet wird. Hilfreich ist es zudem, wenn der Arbeitsauftrag in allen Teilgruppen sichtbar ist (z.B. über hochgeladene Präsentationsfolie im Hauptraum. Diese ist in allen Breakouträumen automatisch sichtbar). Die Kombination mit einem Abstimmsystem (ARS) zur Ergebnissicherung ist im virtuellen Setting besonders einfach umsetzbar. Die Diskussion in der Kleingruppe mit Kommiliton*innen ermutigt die Lernenden aber auch dazu, ihre Position direkt vor der Kamera zu erläutern.
Buzz-Groups aktivieren nicht nur einzelne Lernende, sondern (fast) alle. Auch tendenziell eher zurückhaltende Lernende können im geschützten Rahmen einer Kleingruppe mitdiskutieren; sie erhalten unmittelbare Rückmeldung zum bisherigen Lernerfolg. Bei vorhandenen Vorkenntnissen eignet sie sich auch als Veranstaltungseröffnung oder für die Bilanzierung am Ende der Veranstaltung.
Bitte denken Sie daran, nicht zu triviale Fragen zu stellen (diese entfachen keinen „detektivischen Ehrgeiz“). Verzetteln Sie sich nicht in der Moderation der Gruppenantworten (z.B. zu viele Gruppen abfragen), sondern fragen Sie eher, welche Gruppe zu einem anderen Ergebnis gekommen ist (und warum?). Kündigen Sie im Vorfeld bereits an, dass später auch die jeweilige Begründung eingefordert wird und erklärt werden muss, dann wird deutlich weniger „geraten“ und die Gruppen diskutieren tiefer mit dem Anspruch auf „echtes“ Verständnis. Kündigen Sie das Zeitlimit für die Diskussion vorher nicht nur an, sondern blenden Sie auch einen Countdown ein, falls möglich. Die Gruppen diskutieren dann deutlich ergebnisorientierter als ohne eine Zeitvorgabe. Sie können Buzz-Groups auch als Vorbereitung einer Pro-Contra-Debatte einsetzen und der Hälfte der Buzz-Groups den Pro und der anderen Hälfte den Contra-Arbeitsauftrag geben.
Weidenmann, Bernd. 2006. Handbuch Active Training: Die Besten Methoden für Lebendige Seminare: 25 f. Weinheim/Berlin: Beltz.
Dieses Dokument basiert auf dem Dokument „Methodensammlung für Dozierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“ des SeLL an der HHU (August 2021), erhältlich unter der URL.: https://www.sell.hhu.de/fileadmin/redaktion/Lehre/Hochschuldidaktik/Downloads/Methodensammlung2021.pdf (zul. abgerufen am 19.06.2021). Das Originaldokument wurde den Bedingungen der htw saar entsprechend verändert und angepasst. Das o.g. Werk ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/. Auch das hier vorliegende Dokument unterliegt folglich derselben Lizenz.