Vom Hörsaal ins eigene Unternehmen

Text: Iris Krämer-Schmeer

Hydac, Orbis und Vensys Energy sind nur drei Beispiele renommierter Unternehmen, die einst von htw saar-Absolvent*innen gegründet wurden. Seit 2015 hat das Gründungsgeschehen an der Hochschule noch einmal deutlich an Fahrt aufgenommen. Der Aufbau gründungsfördernder Strukturen lässt die Zahl an Ausgründungen und Gründungsvorhaben kontinuierlich steigen.

Sie sind Landessieger des ‚KfW-Award 2020 Gründen‘, wurden für den bundesweiten Wissenschaftspreis 2021 der EHIStiftung und GS1 Germany nominiert und erreichten in der Kategorie Start-up einen hervorragenden zweiten Platz. „SEAWATER Cubes ist ein gutes Beispiel dafür, welch hohes Gründungspotential in der Hochschule steckt“, weiß Felix Kirschstein, Gründungsberater der htw saar. Die Ausgründung der htw saar entwickelte als erstes Hightech-Start-up im Bereich Anlagenbau eine kompakte, vollautomatisierte und standardisierte Fischzuchtanlage, mit der Meeresfisch regional, nachhaltig und fernab der Meere produziert werden kann.

Gründerhochschule htw saar

237 Erstberatungen, 33 begleitete Ausgründungen, 8 EXIST-Gründungsprojekte und 3,4 Millionen Euro Fördergelder – die Bilanz der letzten sieben Jahre ist beachtlich. Dies bestätigt auch das globale Ranking der EU-Kommission: Die htw saar erhielt im U-Multirank in den Kategorien Spin-offs und Gründungen wiederholt Bestnoten. „Die Gründungsstärke der htw saar ist kein Zufall“, bestätigt Experte Kirschstein. „Als anwendungsorientierte Hochschule ist die htw saar eng mit den regionalen Industriebetrieben und dem Mittelstand vernetzt. Forschung und Transfer stellen sicher, dass innovatives Wissen rasch in neuartige Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle umgesetzt werden kann.“

    


Gründergeist fördern, Unternehmertum lehren

2015 begann die Gründungsförderung der Hochschule am Institut für Technologietransfer der Hochschule, der FITT gGmbH. Als Bindeglied zwischen Hochschule und Wirtschaft beraten die Mitarbeiter des Transferinstituts Gründungswillige und bieten mit „MIGRIS“ und „Perspektive Neustart“ zwei Förderprogramme, die speziell auf Neuzugewanderte und Menschen mit Fluchthintergrund zugeschnitten sind. „Durch unseren interdisziplinären Ansatz greifen wir sowohl auf sozialwissenschaftliche als auch auf betriebswirtschaftliche Forschungsergebnisse zurück, um zielgruppenspezifische Gründungsunterstützung anzubieten.
Unsere Angebote gestalten wir zudem immer in enger Zusammenarbeit mit Politik und Gesellschaft“, sagt MIGRIS-Mentorin Sera Babakus. 2016 wurde das Gründerzentrum am Innovationscampus Saar eröffnet. Mit 350 m² Büroflächen und Laboren sind beste Voraussetzungen vorhanden, dass sich Gründer austauschen, voneinander profitieren und Raum finden für Ideen. Über den nationalen Tellerrand hinaus fördert das Interreg-Programm PUSH.GR seit 2019 Unternehmensgründungen in der Großregion. Unter der Federführung der htw saar vereint das Projekt zwölf Unternehmen und Hochschulen aus Lothringen, Luxemburg, dem Saarland, Rheinland-Pfalz sowie der Region Wallonie.
Herzstück des Projektes ist eine digitale Plattform, auf der einzelne Unternehmen miteinander in Kontakt treten können und sich über ihre Aktivitäten, Erfolge und Partner austauschen.
Das große EXIST-Verbundprojekt places2x von htw saar und HBKsaar ergänzt das Engagement der Hochschule. places2x zielt darauf ab, die bereits bestehenden, teilweise fragmentierten Beratungsangebote der vier saarländischen Hochschulen zu vernetzen und Gründungswillige aus den Hochschulen durch den Dschungel an Förderprogrammen und Behördengängen zu begleiten. „Unser großes Ziel ist ein branchenübergreifendes, gründerfreundliches Öko-System im Saarland“, bekräftigt Projektkoordinatorin Dr. Silke M. Maringer.
Zur Förderung der Gründungskultur wurde jüngst Dr. Alexander Pöschl, Professor für allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entrepreneurship, berufen, der die bisherigen Maßnahmen und Programme noch einmal deutlich verstärkt.

Foto: htw saar

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