
Hochschulen lösen gesellschaftliche Aufgaben, sichern Fachkräfte, fördern die Regionalentwicklung, wandeln Forschungsergebnisse in Innovationen um, verbessern Bildungschancen auch für Nicht-Akademiker und stärken zivilgesellschaftliches Engagement.
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes zeichnet sich durch Praxisnähe, Vier-Fakultäten-Vielfalt und enge Zusammenarbeit mit der Region aus.

Der Wohlstand in Europa wird maßgeblich durch die Wertschöpfung in Produktion und Dienstleistung geschaffen. Wertschöpfung entsteht durch arbeitsteilige Prozesse, die einen effizienten Ressourcenverbrauch (Energie, Rohstoffe, Arbeitskosten) haben und gleichzeitig eine geringe Fehlerquote (Robustheit) aufweisen. Es gilt, diese Prozesse langfristig aufrecht zu erhalten (Nachhaltigkeit). Die Bezeichnung Industrie 4.0 beinhaltet im Wesentlichen diese Faktoren.

Aus Sicht der Wissenschaftstheorie kann die Wirklichkeit als eine Vielzahl einzelner Systeme betrachtet werden, die weitgehend unabhängig voneinander existieren und für eine gewisse Zeit stabil bleiben. Trotz Unabhängigkeit und Stabilität müssen die einzelnen Systeme miteinander Ressourcen austauschen (Energie, Materie, Informationen), um auf Dauer ihre Stabilität zu bewahren. Diese Schnittstellen zwischen den einzelnen Systemen (Schnittstellen) sind daher sowohl für technische als auch soziale Systeme von hoher Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat die htw saar erkannt, dass Interdisziplinarität in besonderem Maße nur dann erfolgreich realisiert werden kann, wenn der Austausch zwischen den Systemen durch Kenntnis der Übergangsbereiche vereinfacht wird.

Dieser Schwerpunkt ergänzt die „Schnittstellen“ um die autopoietische und autonome Selbstorganisation des Menschen. Während die einzelnen Phasen im menschlichen Leben weitgehend stabil sind, entstehen Beratungsbedarf und Krisen in der Regel an Schnittstellen zwischen den Lebensphasen. Ein Beispiel dafür ist der Übergang von der allgemeinbildenden schulischen Ausbildung in eine Berufsausbildung. Die Wahl des Berufes bedarf einer Beratung, da dieser nicht nur den Lebensunterhalt sichern muss, sondern auch den Neigungen und Interessen der betroffenen Personen entsprechen sollte. Gleichzeitig wechseln diese oftmals ihre sozialen Gruppen und müssen sich dahingehend neu orientieren.