Die Potentiale der Methode Design Thinking für Stadtentwicklung und Soziale Arbeit wurden in einem Lehr-Forschungsprojekt im Sommersemester 2023 und Wintersemester 2023/2024 erprobt.
Unter Leitung von Prof. Dr. Christian Schröder der Fakultät für Sozialwissenschaften arbeiteten Studierende, Lehrende, Vertreter*innen der städtischen Ämter sowie Partner*innen aus der Praxis zusammen, um ausgehend von einer Stadtteilanalyse die konkreten Bedarfe von Menschen im Stadtteil Alt-Saarbrücken mit der Methode Design Thinking zu erschließen. Dazu wurde zunächst eine Analyse des Stadtteils Alt-Saarbrücken erarbeitet, auf deren Grundlage Bedarfsgruppen identifiziert wurden. Mit Mitgliedern dieser Bedarfsgruppen führten die Studierenden Interviews, die ausgewertet wurden, um in Form von Videos den Bedarf der Gruppe anschaulich darzustellen.
Die Visualisierung in Form von kurzen Videos ermöglichte die Weiterarbeit mit Vertreter*innen aus dem Stadtteil sowie hochschulinternen und externen Kooperationspartner*innen, um in einem ko-kreativen Prozess (noch vorläufige) Lösungsideen für die Bedarfe der Bewohner*innengruppen des Stadtteils zu entwickeln. Gemeinsam mit externen Kooperationspartner*innen wurden zahlreiche Ideen generiert, um auf die Bedarfe der Gruppen zu antworten. Nach Kriterien der Machbarkeit und Innovationskraft der Ideen wurden vier ausgewählte Ideen von den Studierenden ausgearbeitet: ein urbaner Gemeinschaftsgarten mit Mentor*innen-Programm, ein Jugendbus, eine Infotafel sowie ein Lastenfahrrad, das ein mobiles Erzählcafé für Senior*innen transportiert.
Aus den Lösungsideen wurden Prototypen entworfen, die wiederum mit den Bedarfsgruppen erprobt wurden, um deren Akzeptanz zu testen und die Ideen ggf. weiterentwickeln zu können. Das Ergebnis sind getestete, prototypische Modelllösungen, die auf die Bedarfe von Bewohner*innengruppen abgestimmt sind und in der Gesamtschau zu einer bedarfsorientierten Stadtteilentwicklung beitragen.
Professur für Methoden der Sozialen Arbeit