3. Zwischenbilanz der Konzertieren Aktion Pflege Saar
Die Konzertierte Aktion Pflege Saar (KAP Saar) hat heute zum dritten Mal seit ihrer Einberufung im Dezember 2022 Zwischenbilanz gezogen. Wirtschaftlicher Herausforderung zum Trotz hat sich gezeigt: Die enge Vernetzung von Politik, Verbänden, Einrichtungen und Fachkräften ist maßgeblich für Fortschritte in der saarländischen Pflege.
„Wir sind bei der Pflege im Saarland auf einem guten Weg. Gemeinsam mit über 360 Mitgliedern haben wir es den vergangenen drei Jahren zusammen geschafft, eine sehr konstruktive Basis für die Pflege- und Gesundheitsberufe zu erarbeiten. Unsere Ziele haben wir dabei fest im Blick: fachliche Kompetenzen und das Image der Pflegeberufe stärken und damit im Saarland 4.000 zusätzliche Pflegekräfte bis 2030 gewinnen. Ich freue mich, dass wir für die heutige 3. Zwischenbilanz auch Prof. Dr. Heinz Rothgang gewinnen konnten, der über die Zukunft der Pflege referiert hat. Einen wichtigen Schritt für die Zukunft der Pflege im Saarland haben wir heute mit der Unterzeichnung des LOI zum primärqualifizierenden Pflegestudium an der htw saar ab dem Wintersemester 2027/28 begangen. Damit werden wir die Qualifikation von Pflegekräften nachhaltig stärken“, erklärt Gesundheitsminister Magnus Jung.
Die KAP Saar hat in den vergangenen drei Jahren wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht, darunter unter anderem:
- Einführung eines primärqualifizierenden Pflegestudiums an der htw saar ab 2027/28 als klares Zeichen des Landes für die für die Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgung und für die Anerkennung des Pflegeberufs als anspruchsvolle akademisch fundierte Profession
- Start eines APN-Weiterbildungs- und Masterstudiengangs ab 2025, der Pflegefachpersonen für erweiterte Pflegepraxis, evidenzbasierte Versorgungsmodelle und spezialisierte klinische Rollen qualifiziert
- Beschleunigung der internationalen Fachkräfteanwerbung sowie neue Förderprogramme für Einrichtungen, bspw. mit der Richtlinie zur Anwerbung internationaler Pflegepersonen in ambulanten Pflegediensten und in der Langzeitpflege, die noch im Dezember 2025 in Kraft treten wird
- Neue Kooperationen in Mexiko und Indien zur Fachkräftegewinnung: Im September 2025 wurde z.B. mit dem mexikanischen Bundesstaat Oaxaca ein LOI zur Fachkräftegewinnung mit dem Ziel einer sog. „Global Skills Partnership“ unterzeichnet
- Ausbildungslotsen zur Begleitung von Auszubildenden, inkl. Ausbau der Koordinierungsstelle Pflegeausbildung zur Ombudsstelle für die Pflegeausbildung
„Die Einführung eines primärqualifizierenden Pflegestudiengangs an der htw saar ist nicht nur ein bildungspolitischer Schritt, sondern eine gezielte Zukunftsinvestition in die Gesundheitsversorgung unseres Landes. Der Letter of Intent stärkt die enge Zusammenarbeit zwischen Land, Praxispartnern und Hochschule und schafft die verlässlichen Rahmenbedingungen, die wir für den zügigen Aufbau des Studiengangs benötigen“, so Prof. Dr. Charis Förster, Vizepräsidentin für Forschung, Wissens- und Technologietransfer und Professorin für Theorie, Praxis und Empirie der Pädagogik der Kindheit, anlässlich der Unterzeichnung des LOI zur Einführung eines Pflegestudienganges an der htw saar.
Bei der Entwicklung der Ausbildungszahlen in der Pflege kann ein positiver Trend verzeichnet werden: Mit 388 neuen Auszubildenen in der 23-monatige Pflegeassistenzausbildung zeichnet sich ein neuer Rekord ab (Höchstwert bislang: Schuljahr 21/22 mit 335 Startern). Damit ist die Gesamtzahl der gemeldeten Pflegeassistenz Auszubildenden mit 657 höher als jemals zuvor. Jung dazu: „Diesen positiven Trend wollen wir im Saarland fortsetzen und bitten alle Akteure hieran weiter aktiv mitzuwirken.“
Für die kommenden Monate setzt die KAP Saar Schwerpunkte bei der Beschleunigung von Anerkennungsverfahren, der weiteren Professionalisierung der Ausbildung sowie dem konsequenten Ausbau der Willkommenskultur für internationale Fachkräfte. Zudem sollen Förderstrukturen weiterentwickelt und Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft werden.
