Erster Flug des Mission 2 Teams anlässlich des Sommerfestes der htw saar.
Der Flug wurde mit freundlicher Unterstützung von IKU Systems & Services durchgeführt.
Campus Rotenbühl der htw saar, 66123 Saarbrücken, Waldhausweg 14
Koordinaten: 49°14'36.3"N 7°00'52.7"E
geplant: 16.00 Uhr
durchgeführt: 16.00 Uhr
heiß (35°C), wolkenlos, fast windstill
Der Start vom Campus Rotenbühl erfolgte plangemäß und pünktlich um 16:00 Uhr MESZ. Bereits kurz danach konnte eine effektive Steigrate von 3.5 m/s ermittelt werden, die bis zum Höhepunkt beibehalten wurde. Nachdem der Ballon durch seinen fast senkrechten Aufstieg über 10 Minuten lang mit bloßem Auge beobachtet werden konnte, wurde er von Höhenwinden erfasst und trieb langsam in Richtung Ostnordost ab. Nördlich von Kaiserslautern beschrieb er dann eine lange Kurve und stabilisierte seine Flugbahn in Richtung Westen. Er passierte den Truppenübungsplatz Baumholder südlich in geringer Entfernung und befand sich sogar kurze Zeit wieder über saarländischem Boden und überschritt nördlich von Bosen die 30 km-Marke. Weniger als eine Minute später war bereits der Höhepunkt mit 30166 Metern erreicht. Interessierte Zuschauer konnten den Flug nicht nur auf dem großen Fernseher am Stand von htw saar stratos verfolgen, sondern auch über eine eigens entwickelte Android-App, welche die Daten vom Server, die von drei Empfangsstandorten erfasst und synchronisiert wurden, live auf Mobilgeräte übertrug. Auch die voraussichtliche Flugbahn konnte dort angezeigt und mit der tatsächlichen Bewegung des Ballons verglichen werden.
Nach dem Platzen in mehr als 30 km Höhe wurden die Reste der Ballonhülle durch unsere mechanische 0 g-Auslösung erfolgreich abgetrennt, was ein vollständiges Öffnen des Fallschirms ermöglichte. Nachdem bei einem Umgebungsdruck von nur rund 20 mbar, Nutzlast und bereits geöffneter Fallschirm auf fast 50 m/s (180 km/h) beschleunigten, wurden diese beim Eintritt in dichtere Luftschichten langsam abgebremst, bis wir eine endgültige Sinkgeschwindigkeit von knapp 3 m/s (10 km/h) erreichten. Durch diese geringe Sinkrate erstreckte sich der gesamte Sinkflug über eine Zeitdauer von fast einer Stunde, ebenfalls ein neuer Rekord und ein Beweis dafür, dass die 0g Auslösemechanik ausgezeichnet funktioniert hat.
Man könnte beinahe vermuten, dass die Nutzlast uns absichtlich ein wenig ärgern wollte, da sie nur etwa 5 Meter von der nächsten (großen!) freien Fläche entfernt in einem Baum gelandet ist und sich dort zusammen mit dem Fallschirm und der Verseilung stark in dessen Ästen verhedderte. Die Landung erfolgte südwestlich vom rheinland-pfälzischen Kirn. Das Wiederauffindungsteam konnte den Abstieg der Nutzlast bis in eine Höhe von 500 Metern über Grund verfolgen, wodurch das effektive Landegebiet auf wenige hundert Meter eingegrenzt wurde. Nach Anfahrt dieses Gebietes konnte das Team weiterhin Daten empfangen und die Kugel so schnell lokalisieren. Durch die ungünstige Position war eine Bergung der Nutzlast jedoch nicht unverzüglich möglich, weshalb die Kugel über Nacht am Landeort belassen wurde.
Am darauffolgenden Morgen machte sich ein Team von zwei Rettern auf zum Landeort, um die Kugel zu bergen. Mittels professioneller Kletterausrüstung war dies problemlos möglich und die Kugel konnte unversehrt aus dem Baum geholt werden.
in der Nähe vom rheinland-pfälzischen Bergen, südwestlich von Kirn
Koordinaten: 49°46'32.3"N 7°25'40.0"E
GPS-GSM Tracker, 2 Kameras, GPS Modul, Sensorplatine, Embedded System zum Übertragen und Abspeichern der Sensordaten, 434 MHz Telemetrie, Lithium-Ionen Zellen Stromversorgung, Fallschirm, 0g Abtrennung
Gewicht: ca. 1200 g
Auftrieb Ballon: ca. 1600 g (Steigrate 3,5 m/s)