Im Zuge der Internationalisierung des Arbeitsmarktes sind Fremdsprachenkenntnisse auch für Maschinenbauingenieurinnen und -ingenieure unabdingbar. Englischkenntnisse werden heute schon als selbstverständlich vorausgesetzt, Französisch ist als weitere Qualifikation gerade in unserer Region von höchstem Vorteil, wenn nicht sogar oft für eine Einstellung ausschlaggebend. Die Einstellung zu Fremdsprachen und vor allem zu der eigenen Lern- und Leistungsfähigkeit in diesem Bereich ist jedoch bei vielen Studierenden von Selbstzweifeln, Hemmungen und schlechten Vorerfahrungen gekennzeichnet. Viele glauben, aufgrund der Neigung zu technischen Fächern für Fremdsprachen unbegabt zu sein.
Zu dieser Frage schreibt Robert Kleinschroth in seinem Buch Sprachen Lernen. Der Schlüssel zur richtigen Technik. (Hamburg, 1992; rororo):
"Wer von sich denkt: "Ich bin für das Sprachenlernen (...) zu unbegabt", der weicht dem Abenteuer, durch fremde Sprachen neue Kulturen zu entdecken, mit einer bequemen Entschuldigung aus. (...). Warum halten sich intelligente Menschen irrtümlich für nicht sprachbegabt? Dafür gibt es in erster Linie vier Gründe:
Wenn Sie glauben, für Sprachen nicht sonderlich begabt zu sein, unterliegen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Irrtum. Sie haben Ihr Talent vielleicht nur noch nicht entdeckt." (S. 13)
Es gilt daher, die in unterschiedlichem Maße vorhandenen, meist aber mehr oder weniger verschütteten Vorkenntnisse wieder zu aktivieren, seinen eigenen Lernstil zu entdecken, den Spaß an Fremdsprachen und dem Fremdsprachenlernen (wieder) zu entdecken und die vorhandenen Kenntnisse für die berufsbezogenen Situationen des/der Maschinenbauingenieurs/in bzw. Maschinenbaustudierenden auszubauen.
Ich möchte behaupten, dass man auch das Sprachenlernenerlernen kann. Wenn Sie darüber Näheres erfahren wollen, empfehle ich Ihnen das bereits erwähnte Taschenbuch von Robert Kleinschroth Sprachen Lernen. Der Schlüssel zur richtigen Technik. (Hamburg, 1992; rororo).
Da Sprachenlernen ein längerfristiger Prozess ist, ist der kontinuierliche Umgang mit der Sprache auch über die Lehrveranstaltungen hinaus wichtig, ja geradezu unabdingbar.
Warum fangen Sie also nicht an, regelmäßig englische und französische Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. Es gibt auch eigens für Lerner zusammengestellte Zeitungen und Zeitschriften, die Artikel unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade veröffentlichen und mit Erläuterungen versehen sind und zum Teil auch mit Hörkassetten verkauft werden. So zum Beispiel:
Hören/schauen Sie französisches und englisches Radio und Fernsehen. Nutzen Sie die unerschöpflichen Möglichkeiten des Internet. Sie können außerdem Kontakte zu ausländischen Studierenden suchen und sprachlich "Tandem fahren". Vor allem durch den binationalen Studiengang mit der Universität Metz gibt es viele französische Studierende an der HTW. Darüber hinaus gibt es E-Mail-Tandem-Partner-Vermittlungsbörsen. Die Universität des Saarlandes bietet außerdem Sprachkurse auf verschiedenen Niveaustufen für Studierende an, die sich auf ein Auslandspraktikum vorbereiten möchten. Denken Sie einmal über die Möglichkeit nach, einen Sprachkurs oder sogar ein Praktikum im französisch- bzw. englischsprachigen Ausland zu machen. Oder Sie können Ihre Praktische Studienphase im Ausland ableisten. Abschließend sei vor allem auch auf die Selbstlernphasen im Computersprachlabor des Fachbereichs Maschinenbau hingewiesen, in denen Sie selbständig mit Sprachlernprogrammen arbeiten können. Schließlich können Ihnen z.B. auch folgende Lehr- und Lernmaterialien hilfreich sein:
Lernprogramme
Einsprachige Wörterbücher
Zweisprachige Wörterbücher
Grund- und Aufbauwortschatz
Wortschatz
Grammatik
Angewandte Sprachen, CALL (Computer-Assisted Language Learning), Multimedia und Distance Learning