Veranlassung
Die Stadt Saarbrücken hat aufgrund verschiedener Rutschungen in den letzten Monaten erkannt, dass für gefährdete Stellen bzw. Straßen im Stadtgebiet ein wissenschaftlich begleitetes Hangrutschmonitoring entwickelt werden müsste. In diesem Zusammenhang wurde die Fa. dimeto GmbH (Friedrichsthal) angefragt und um eine Vorstudie gebeten. Dafür sollen im Oktober 24 zwei oder drei Sensoren an einem ausgewählten Hang installiert werden. Wenn erste Daten erfolgreich aufgenommen werden konnten (Temperatur, Bodenfeuchte, Leitfähigkeit und Niederschlag), sollte in absehbarer Zeit ein wissenschaftlich begleitetes Projekt aufgesetzt werden.
Erste Ideen dazu: Für die Stadt Saarbrücken soll ein kritischer Niederschlagsinput ermittelt werden, weil für eine Frühwarnung eine gute Niederschlagsmessung/-prognose hilfreich ist. Bei möglichen großen Hangrutschungen sind Messungen des Porenwasserdrucks anzustreben, um die treibende Kraft zu beobachten. In Ergänzung dazu sind auch Messungen der Bewegungsraten interessant. Dafür soll im OML-Labor der htw saar ein neues Sensorsystem auf Laserbasis entwickelt werden. Wenn dies mit Messungen zu Porenwasserdruck, Bodenfeuchte, Hydrologie und Niederschlag sowie der geotechnischen Situation kombiniert wird, hat man ein komplettes Bild der Situation und möglicher Gefahren.
Durch den Klimawandel treten bereits jetzt schon vermehrt und zukünftig sicher noch stärker Hangrutschungen auf, was hier bei uns vor allem mit extremeren Niederschlägen zusammenhängt. Das birgt potenzielle Gefahren für Menschen, Gebäude, Infrastruktur und Verkehr. Die Entwicklung eines Hangrutschmonitorings mit Frühwarnung könnte zusammen mit neuartiger Sensorik Schaden vom Saarland abwenden und außerdem auf breites Interesse bei anderen gefährdeten Regionen stoßen. Die Sensorik soll dabei drahtlos und sicher über LoRaWAN in bestehende IoT-Plattformen eingebunden werden.
Das Thema Hangrutsch wurde für ein großes Verbundprojekt im KoK2 gewählt. Ziel ist dabei neben der Entwicklung und Erprobung von Sensorik für das Hangrutschmonitoring die Integration und Kombination mit einer Kartierung bereits erfolgter Hangrutsche bzw. gefährdeter Hänge, sowie eine geophysikalische Modellierung der Vorgänge im rutschenden Boden.
Eckdaten: